© Astrid Schmidhuber
Für eine neue Kultur des Wissens plädierte Börsenvereins-Vorsteher Gottfried Honnefelder zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse 2013. Das Wissen müsse vor der Autorität von Online-Riesen wie Amazon und Google geschützt werden, die „an Inhalten nur so weit interessiert sind, als sie ihrem Geschäft als Werbeträger nützen“. Der wichtigste Schutzmechanismus sei die Buchpreisbindung, die durch das geplante Freihandelsabkommen mit den USA auf dem Spiel steht.
Da es bei den Spitzen der EU-Kommission kein so ausgeprägtes Bewusstsein für die Buchpreisbindung gebe wie in Deutschland oder Frankreich, werde es Zeit für eine europäische Buchpolitik mit klaren Zuständigkeiten in der Kommission, so Honnefelder.
Drei Faktoren seien entscheidend, um die Buchkultur auch im digitalen Zeitalter zu schützen. Für sie müsse eine Lösung gefunden werden:
- Die Permanenz, die einen Text in seiner Authentizität sicher, verlässlich macht und ihn in einer digitalen Welt vor permanenter Verfügbarkeit und Manipulierbarkeit bewahrt.
- Die Selektivität, ohne die sich Bedeutungen auch in der digitalen Welt nicht entwickeln können, soll sich der Nutzer nicht in der Beliebigkeit der gespeicherten Informationen verlieren.
- Das institutionelle Gefüge, das die Vermittlungsleistung ermöglicht. Die Mehrgliedrigkeit der Branche müsse auch im digitalen Zeitalter bewahrt werden; dieses Gefüge schließe auch den Buchhandel ein.
Kommentar hinterlassen zu "Wir brauchen eine neue Kultur des Wissens"