Jacks Thomas ist seit November 2012 Direktorin der London Book Fair. Im Interview begründet sie die Entscheidung pro Olympia.
Die London Book Fair kehrt 2015 zu ihren Wurzeln zurück. Ist Reed Exhibitions die Entscheidung pro Olympia leichtgefallen?
Wenn es nur zwei Standorte gibt, die ein Event wie die London Book Fair aufnehmen können, und wenn die Aussteller einen davon nachdrücklich befürworten, ist die Entscheidung immer einfach. Wir haben auf unsere Kunden gehört.
Vor einigen Wochen hieß es noch, eine Standortentscheidung werde erst im Frühjahr fallen …
Die Entscheidung war zu wichtig, um sie auf die lange Bank zu schieben. Die Aussteller wollen so früh wie möglich wissen, woran sie sind und das kann ich verstehen. Wir als Veranstalter brauchen ebenfalls Vorlauf, denn Belegungspläne lassen sich nicht aus dem Hut zaubern. Wir bekommen täglich mehr Anfragen, wie sich Olympia darstellen wird. Ab Januar können wir über Fakten reden.
Wo sehen Sie die größten Probleme beim Umzug?
Ich sehe gar keine. Olympia ist ein moderner Messekomplex mit funktionierender Infrastruktur und Logistik. Damit auch die internationalen Aussteller und Fachbesucher wissen, was auf sie zukommt, werden wir im April geführte Rundgänge organisieren, die viele Fragen beantworten werden.
Die Buchbranche stellt sich neu auf. Sind Buchmessen in der zunehmend digitalisierten Welt überhaupt noch eine Notwendigkeit?
Ich bin natürlich nicht objektiv, aber Buchmessen werden aus meiner Sicht immer wichtiger. Vorausgesetzt natürlich, sie gehen mit der Zeit und orientieren sich an den Möglichkeiten, die sich mit der Digitalisierung auftun. Verleger werden auch weiterhin ihre gedruckten Bücher präsentieren, aber daneben tun sich jede Menge neue Schwerpunkte und Aktionsfelder auf.
Mit Frankfurt, London und Bologna für das Kinderbuch sitzen die großen Buchmessen in Europa. Wächst in Schwellenländern wie China oder Brasilien Konkurrenz heran?
Durch die Globalisierung des Buchmarktes gewinnen Messen wie die in Peking oder São Paulo immer mehr an Bedeutung. Das zeigt sich nicht zuletzt an der wachsenden Zahl der internationalen Aussteller. Eine Konkurrenz sehe ich in ihnen nicht, wohl aber eine sinnvolle Ergänzung.
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