Anders als der Landesverband NRW haben sich die Mitglieder des LV Berlin-Brandenburg gegen eine Fusion mit dem Bundesverband ausgesprochen. Im Interview mit buchreport.de erklärt die Vorstandsvorsitzende Christiane Schulz-Rother, wie die Berliner trotz knapper Kassen überleben wollen.
Der LV NRW strebt eine Fusion mit Frankfurt an, u.a. um die prekäre finanzielle Situation in der Zukunft zu umschiffen. Was machen Sie besser?
Ob wir etwas besser machen als andere Verbände, darüber mögen andere urteilen, auf alle Fälle aber ist unsere Situation in Berlin zur Zeit eine andere: Nach Jahren der Stagnation ist bei uns der Mitgliederrückgang gestoppt.
Wie ist das gelungen?
Unsere Aktivitäten bezüglich der Mitgliederwerbung waren sehr erfolgreich, und nicht nur Suhrkamp haben wir als Neumitglied gewinnen können. Unsere Geschäftsstelle arbeitet seit Jahren sehr kostenorientiert, ein kleiner Wirtschaftszweig trägt zu Nebeneinnahmen bei, die regionalen Beziehungen zur Berliner Wirtschafts- und Kulturverwaltung sind bestens und somit können wir auch mit geringen Ressourcen ausreichend wirtschaften.
Ihre Kritiker werfen Ihnen vor, aus Egoismen am autonomen LV festzuhalten.
Den Vorwurf kann ich entschieden zurückweisen, da es ja die Mitglieder selber sind, die für ein Fusionsvorhaben zumindest zur Zeit keinen Bedarf erkennen. Durch aktive Mitarbeit von insgesamt 43 Mitgliedern (mehr als 10% der Gesamtmitgliedsfirmen) in einem von vier Ausschüssen und einem Vorstand inklusive erweitertem Vorstand von zwölf Mitgliedern können wir überzeugend darlegen, dass dieser Entschluss auf keinen Fall alleine von den Vorsitzenden und/oder der Geschäftsstelle gefällt wurde. Wir nutzen sehr aktiv unseren Standortvorteil, schließen aber nicht unsere Augen und beobachten genau die Entwicklungen im Landesverband selber als auch darüber hinaus und stellen jede Aktivität auf den Prüfstand.
Kommentar hinterlassen zu "Wir haben den Mitgliederrückgang gestoppt"