Nach der gescheiterten Übernahme von Simon & Schuster in den USA hat sich PRH-CEO Markus Dohle entschieden, Bertelsmann zu verlassen. In einem Brief verabschiedet er sich von seinen Mitarbeitern.
Dohle würdigt darin zunächst seinen Nachfolger: Er übergibt die Führung nach 15 Jahren als CEO von Random House und Penguin Random House an Nihar Malaviya, der Anfang kommenden Jahres interimistisch CEO von Penguin Random House wird und mit dem Dohle immer „sehr eng und vertrauensvoll“ zusammengearbeitet habe.
Dohle, der auf eine fast drei Jahrzehnte lange Karriere bei Bertelsmann zurückblickt, will dem Konzern auch zukünftig in beratender Funktion verbunden bleiben.
Weiter schreibt er:
„Wie einige von Euch und Ihnen wissen, habe ich meine gesamte Karriere nicht nur bei Bertelsmann sondern speziell in unserem Buchgeschäft verbracht. Erst in der Distribution unserer Bücher bei der VVA, später in der Buchproduktion unter anderem bei Mohn Media und im GGP. In der zweiten Hälfte meiner Karriere durfte ich dann unsere Verlage auf der ganzen Welt – auch hier in der Verlagsgruppe – bei der Akquisition und Veröffentlichung unserer Bücher und Geschichten unterstützen. Damit habe ich in verschiedenen Funktionen fast 30 Jahre „für die Verlagsgruppe in München gearbeitet“. Auch deshalb liegen mir unser deutsches Verlagsgeschäft – insbesondere Ihr und Sie alle – und natürlich unsere Autor*innen, Buchhändler*innen und letztendlich unsere Leser*innen sehr am Herzen!
Wir hatten einen ziemlich coolen Lauf in den vergangenen 15 Jahren, haben gemeinsam viele Chancen ergriffen, viele der allerbesten Geschichten veröffentlicht und zahlreiche Herausforderungen und Krisen gemeistert: von der Finanzkrise in 2008 bis zur digitalen Transformation und vom größten Merger in der Geschichte des Verlagswesens – der jetzt auch unseren Firmennamen hier in München schmückt – bis zur ersten weltweiten Pandemie in hundert Jahren. Und keines dieser Ereignisse konnte uns davon abhalten, unsere Geschichten und Bücher mit Kreativität und Leidenschaft zu verlegen – „one book at a time!“ Ich sage immer, dass das Verlagswesen „Kultur und Kommerz“ ist – und zwar in genau dieser Reihenfolge. Und auf die kommerzielle Seite können wir ebenfalls stolz sein: In den letzten 15 Jahren hat sich unser Umsatz weltweit mehr als verdoppelt und unser Gewinn verfünffacht, mit einem Rekordergebnis in 2021.
Natürlich weiß ich sehr genau, dass dieses Jahr geprägt war von makroökonomischen und geopolitischen Herausforderungen und Krisen. Und doch bin und bleibe ich bezüglich der zukünftigen Entwicklung des globalen Buchgeschäftes sowie unserer Rolle und Position als Penguin Random House in unserer Branche überaus optimistisch – meine Überzeugung basiert auf Daten und Fakten! Ich bin mir sicher, dass Ihr und Sie alle in den kommenden Jahren weiter die Zukunft des Buchs und des Lesens für künftige Generationen gestalten werden. Bücher verlegen ist zuallererst eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Damit ist und bleibt Eure und Ihre tagtägliche Arbeit in unserer geliebten Buchwelt von zentraler Bedeutung – und zwar weit über das Wohlergehen unserer Verlagsgruppe hinaus!
Insgesamt dürfen wir heute alle gemeinsam mit Stolz auf das Erreichte zurückblicken und mit Zuversicht und Vertrauen auf das, was da für uns kommen mag, in die Zukunft schauen. Ich danke Euch und Ihnen allen für Eure/Ihre Unterstützung und Euer/Ihr Vertrauen in all‘ den Jahren und ja, Jahrzehnten.“
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