Nein. Natürlich ist es schön, wenn man jedes Jahr wächst. Aber: Unsere Umsätze waren in 2011 knapp 2% über den Umsätzen von 2008 und 2009, das ist entscheidend. 2010 hatten wir insofern ein besonderes Jahr, als die Umsätze der Stieg-Larsson-Bände in den USA und des Sarrazin-Bestsellers in Deutschland sehr hoch waren – um nur zwei besondere Highlights zu nennen. Damit lagen die Erlöse im vergangenen Jahr im Rahmen der normalen kreativen Volatilität im Buchgeschäft. In der langjährigen Perspektive, bereinigt um Sondereffekte, war 2011 ein sehr gutes Jahr.
Die Borders-Insolvenz ist im vergangenen Jahr noch nicht ganz durchgeschlagen. 2012 ist dagegen das erste volle Jahr ohne Borders, das heißt, wir sind mitten im Prozess, die Borders-Insolvenz zu verkraften. Ich bin trotzdem optimistisch für das Gesamtjahr, weil unsere Geschäfte im ersten Quartal 2012 in den USA und auch in Deutschland gut laufen.
Niemand hat die Kristallkugel, aber heute liegen wir in den USA bei 20 bis 25% – vor zwei Jahren waren wir noch einstellig. Daher halte ich einen Anteil mit digitalen Formaten oberhalb von 35% bis 40% in drei Jahren für möglich – natürlich mit regionalen Unterschieden.
Zur Zeit bei ca. 4%, inklusive der Hörbuch-Downloads.
Wir haben genau vor einem Jahr unser Geschäftsmodell geändert und haben daher noch keine historischen Daten mit dem Agency-Modell. Deshalb ist die Vergleichbarkeit aktuell noch nicht gegeben. Ab dem zweiten Quartal lassen sich die Wachstumsraten besser vergleichen. Fakt ist aber, dass der Markt für digitale Lesegeräte weiter wächst, und das wird auch für Wachstum bei den Umsätzen mit digitalen Inhalten sorgen. Ich blicke sehr optimistisch in die Zukunft, wir wollen sowohl im Print- als auch im Digitalgeschäft Marktanteile gewinnen.
Das Mass Market Format hat an Umsatz verloren, das stimmt. Das liegt aber auch daran, dass wir die Titelanzahl reduziert haben. In diesem Jahr haben wir einige sehr starke Titel – unter anderem auch Taschenbuch-Originalausgaben, die womöglich unsere Paperback-Umsätze signifikant ansteigen lassen könnten.
Zu rechtlichen Fragen möchte ich mich nicht äußern, weil das schwebende Verfahren sind.
Kommentar hinterlassen zu "Wir liegen im Rahmen der kreativen Volatilität"