Weltbild habe eine zweite Chance bekommen, eine dritte werde es nicht geben, warnen die neuen Weltbild-Chefs Sikko Böhm und Patrick Hofmann im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ (27.1.). Jetzt gehe es darum, Weltbild schnell und flexibel zu machen.
Der neue Eigentümer Droege erwarte, dass Weltbild in die Profitabilität geführt werde. Dass dies nicht in einem Jahr zu schaffen sei, hätten sie aber herausgestellt, so Böhm.
Den weiteren Stellenabbau verteidigt Hofmann damit, dass man „Entwicklungen vorgefunden habe, die so nicht in der Planung berücksichtigt waren“. Und: Es sei illusorisch, davon auszugehen, Weltbild nach Ende der Insolvenz ohne weitere Maßnahmen weiterführen zu können.
Zwar überlege man, einen Teil der Filialen zu schließen. Dennoch müssten die Mitarbeiter nicht befürchten, dass langfristig alle Filialen geschlossen würden: „Weltbild macht aus, dass es Online, über Katalog und mit Filialen präsent ist. Wir sagen aber auch, jede Filiale muss sich mittelfristig rechnen.“ Perspektivisch könne das Filialnetz sogar wieder ausgebaut werden: „Wir überlegen, wieder neue Filialen zu eröffnen“, so Hofmann.
Operativ habe Weltbild im November ein fast ausgeglichenes Ergebnis erreicht, auch wenn weniger für Werbung als im Vorjahr ausgegeben wurde. Perspektivisch wollen Böhm und Hofmann „aus dem sehr behäbigen Tanker Weltbild ein schnelles Schlachtschiff machen, das vielleicht ein Stück kleiner ist, aber sehr flexibel und schnell“.
Ich kenne mich nicht so richtig aus mit der Nautik – das gebe ich sofort zu.
Aber was ich bisher so unter „Schlachtschiff“ kennengelernt hatte, paßte nicht so richtig zu Eigenschaften wie schnell und flexibel.