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Wir müssen unsere digitale Souveränität bewahren

Die staatliche Antwort auf „Google Books“ ist spruchreif: Eineinhalb Jahre nach dem Start der Beta-Version wurde die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) jetzt in Berlin freigeschaltet. Sie verspricht Zugang zu tausenden kulturellen und wissenschaftlichen Einrichtungen.
Das Projekt ist der deutsche Beitrag zur Europäischen Digitalen Bibliothek „Europeana“ und bietet jedermann kostenlosen Zugang zu digitalen Abbildern von Büchern, Gemälden, Denkmälern sowie Filmen und Musik. Momentan sind bei der DDB rund 8 Mio Datensätze von knapp 2100 Einrichtungen verfügbar. Das Projekt wird von Bund und Ländern finanziert, bis Ende 2013 wurden für den Aufbau und Betrieb insgesamt 24 Mio Euro investiert. 
„Es geht um nicht weniger, als unsere digitale Souveränität zu wahren“, betonte Kulturstaatsministerin Monika Grütters bei der Vorstellung des Projekt in Berlin. Mit der Deutschen Digitalen Bibliothek habe man es sich zum Ziel gesetzt, Datenmonopole zu verhindern, die sonst schnell zu „Deutungsmonopolen“ werden könnten. „Die Angebote der DDB folgen nicht dem Streben nach den größten Klickzahlen, sondern hier stehen die Inhalte selbst im Zentrum – das Bemühen, auch im Netz eine Tür zum digitalen Wissen über unsere Kunst – und Kulturschätze aufzustoßen – wo auch immer auf der Welt.”
Wichtig sei das Projekt auch für Menschen, die Museen, Bibliotheken und Konzerte nicht oder selten besuchen, so Grütters weiter. „Mit der DDB gewinnen wir neue Chancen, sie mit unserem Kulturgut in Berührung zu bringen, sie dafür zu interessieren und ihnen Schwellenängste zu nehmen. Hier denke ich besonders an die Kinder und Jugendlichen, die schon im Netz zuhause sind.“

Kommentare

2 Kommentare zu "Wir müssen unsere digitale Souveränität bewahren"

  1. Wäre schön gewesen, wenn die beteiligten Bibliotheken ein Tausendstel der Investitionssumme in die Hand genommen hätten, um sich ein wenig zu koordinieren. So hat man jetzt eine Plattform, die alle möglichen Insellösungen verbindet, mit jeweils völlig unterschiedlichen Designs, und als interessierter Forscher ist man dann nicht wenig damit beschäftigt, jeweils den richtigen Knopf zu finden (z. B. für „komplettes Buch downloaden“, falls es ihn überhaupt gibt).

    Ein klein wenig Geld hätte man auch für eine Suchmaschine in die Hand nehmen können, die den Namen verdient. So weiß (das „Deutungsmonopol“?) Google am Ende dann wieder besser, was bei der DDB bzw. Europeana los ist, als die selber.

    Oder doch nicht. Vernünftiges Tagging war anscheinend im Preis auch nicht inbegriffen. Angesichts von Google entdecken die Bibliothekare, dass Metadaten ihre schlimmsten Feinde sind?

    An sich freut mich das Projekt ja sehr. Da ist einiges geboten. Aber noch ein bisschen beta.

  2. War der erste Satz ironisch gemeint? Ironie, Sarksamus und jegliche Form von Humor sind in Deutschland zu kennzeichnen. Im Vergleich mit Google ist die Suche nach verschiedenen Kriterien bizarr schlecht. Das ist auffällig, denn es gab/gibt verschiedenste Versuche, den Bestand von Bibliotheken (die wirklich Material vom Feinsten haben), öffentlich zugänglich zu machen. Liegt über den Such-Kompetenzen der entsprechenden IT-Verantwortlichen ein Fluch? Anders ist das nicht zu erklären, dass selbst Trivial-Features, wie Fehlerkorrektur bzw. unscharfe Suche nicht mal im Ansatz funktionieren. Die Default Einstellung aller Suchmaschinen (mit mehr als 4 Nutzern am Tag) ist UND, nicht ODER usw. usw.

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