Vor zehn Jahren ging der Onlinemarktplatz booklooker.de an den Start (was, siehe Foto, sogar der „Bild“ eine Meldung wert war). Die Online-Bücherbörse hat bis dato rund 600.000 Kunden angelockt, die monatlich 100.000 Bestellungen über das Portal abwickeln (Angebote kostenlos, bei Verkauf 6,9% Provision). Neben dem eigenen Martktplatz betreiben die Düsseldorfer auch die Bücher-Marktplätze bei weltbild.de, buecher.de und jokers.de. Im Interview mit buchreport.de zieht Gründer Daniel Conrad eine Bilanz.
Was sind die wichtigsten Entwicklungen auf dem Markt für gebrauchte Bücher in den vergangenen zehn Jahren gewesen?
Die größte Änderung ist natürlich die, dass der Kauf von gebrauchten Büchern über das Internet für viele mittlerweile alltäglich ist und der Gebrauchtbuchmarkt somit zum Massenmarkt geworden ist. Früher fand dieser Markt ja gar nicht wirklich statt, und wenn dann nur auf Flohmärkten oder einigen wenigen Bücherbörsen. Durch Plattformen wie eBay und Amazon Marketplace sind auch Privatleute mittlerweile damit vertraut, Waren online anzubieten, und davon profitieren wir.
Sie profitieren von der großen Konkurrenz des Amazon Marketplace? Wie behaupten Sie sich dort im Windschatten?
Uns liegen keine Zahlen von Amazon vor, unser Umsatz im Jahr 2008 lag rund 30% über dem des Vorjahres – wir können uns also nicht beklagen. Auch im Krisenjahr 2009 liegen wir aktuell ca. 15% über den Vorjahreszahlen. Viele Kunden, die zu uns kommen, haben das handeln bei eBay oder Amazon gelernt und kommen dann zu uns, weil sie die Konditionen bei uns besser finden. Das Wort „Windschatten“ trifft es also ganz gut.
Zuletzt haben die Pleiten von Paperbackworld (mehr hier) und Cobu (hier) die Branche erschüttert. Welche Ursachen erkennen Sie?
Wir vermuten individuelle Managment-Fehler, denn es gibt auch andere Anbieter, die solche Probleme nicht zu haben scheinen – allerdings bewegen sich diese Anbieter in anderen, kleineren Dimensionen. Offensichtlich ist es schwierig, in der Größenordnung ein tragfähiges Modell zu entwickeln.
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