Die Londoner Buchmesse kehrt nach den Turbulenzen im vergangenen Jahr, als ein isländischer Vulkan vielen Anreisewilligen einen Strich durch die Rechnung machte, zum business as usual zurück. Der von Reed Exhibitions frisch beförderte Messedirektor Alistair Burtenshaw (er verantwortet als Chef der Reed Exhibitions publishing group die Buchmessen Book Expo America sowie in Paris, Tokio and Sao Paulo, hier mehr) freut sich zum 40-jährigen Bestehen über eine „solide und fokussierte Arbeitsmesse“..
Das Chaosjahr 2010 ist abgehakt. Welche Narben sind zurückgeblieben?
Keine, außer vielleicht dem dringenden Bedürfnis, in diesem Jahr eine besonders reibungslos funktionierende Veranstaltung abzuliefern. Aussteller und Besucher erwarten eine professionelle, solide und fokussierte Arbeitsmesse und die werden sie bekommen. Dazu ein Rahmenprogramm mit über 300 Seminaren und Workshops sowie ein Großaufgebot von prominenten Schriftstellern. Wir sind gut gerüstet.
Was haben Sie aus 2010 gelernt?
Mehr als ich an den Fingern abzählen kann. Was sich mir besonders eingeprägt hat, ist die Tatsache, wie sehr die, die da waren, sich bemüht haben, das Beste aus einer verkorksten Situation zu machen und wie wichtig Improvisationstalent ist. Natürlich waren 30% weniger Aussteller und Besucher da, aber leer war Earls Court trotzdem nicht. Vielfach wird einfach übersehen, dass diese Messeveranstaltung nicht nur ein internationaler Handelsplatz ist, sondern sozusagen das Wohnzimmer der britischen Buchbranche.
Wie Frankfurt setzt auch die London Book Fair mittlerweile auf das Gastland-Konzept…
Die armen Südafrikaner sind letztes Jahr leider unter den ungünstiegn Rahmenbedingungen kaum zum Zuge gekommen. Das wird sich diesmal mit Russland ändern. So ein umfangreiches Programm hatten wir noch nie, allerdings hat die Planung auch drei Jahre in Anspruch genommen.
Die London Book Fair ist jetzt 40 Jahre alt. Ein Grund zum Feiern?
Theoretisch ja, praktisch nein. Es wird keine Geburtstagsparty geben, auch wenn wir natürlich stolz sind auf die erfolgreiche Tradition. Die Messe bereitet die Bühne, ist aber nicht selbst der Star.
Die Fragen stellte Anja Sieg
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