Auch wenn der Verkauf der Verlagsgruppe Weltbild en bloc bereits zwei Mal gescheitert ist: Der Insolvenzverwalter will das Unternehmen als Ganzes verkaufen. Bis Ende März will Arndt Geiwitz eine Lösung präsentieren.
Nach einem Treffen mit Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, Arbeitsministerin Emilia Müller, dem Augsburger Oberbürgermeisters Kurt Gribl, Weltbild-Aufsichtsratschef Peter Beer sowie Betriebsräten und Gewerkschaftern erklärte Geiwitz laut DPA: „Wir wollen möglichst die Gruppe zusammenhalten“. Darin seien sich alle Teilnehmer des runden Tisches einig gewesen. Für Geiwitz ist die Aufteilung in stationären Handel und Onlinegeschäft sinnvoll, wenn auch unter großem Druck: „Wir sind in einem schwierigen Branchenumfeld, wir haben einen übermächtigen Wettbewerber“.
Innerhalb der Laufzeit des von der Arbeitsagentur gezahlten Insolvenzgeldes für die mehr als 2000 Augsburger Beschäftigten wolle Geiwitz eine Lösung finden. Einige Interessenten hätten sich bereits bei ihm gemeldet, es habe sogar Gespräche mit mehreren möglichen Investoren gegeben.
Geiwitz nannte außerdem Details zum Stand der Dinge bei Weltbild:
- Mit den meisten Lieferanten sei er bereits übereingekommen, dass Weltbild weiter beliefert werde.
- Einen Teil der von den 14 Gesellschaftern von Weltbild zugesagten 65 Mio Euro Liquiditätshilfe will Geiwitz als Massekredit einsetzen. Massekredite sind Darlehen, die im Insolvenzverfahren zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs eingesetzt werden und am Ende vorrangig zurückgezahlt werden (also vergleichsweise gut abgesichert sind). Besonderheit: Der Insolvenzverwalter selbst haftet dem Gläubiger des Massedarlehens, sollte das Darlehen nicht aus der Insolvenzmasse zurückgeführt werden können.
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