Mit zwei neuen Tablets und einem leicht verbesserten E-Reader rüsten sich die Tolino-Partner für das Weihnachtsgeschäft und für den Kampf um Markanteile mit Amazon.
- Speicher: Beide Tablets verfügen über einen 16 GB Speicher, der mit Micro-SD auf bis zu 64 GB erweiterbar ist.
- Betriebssystem: Die Geräte basieren auf dem Google-Betriebssystem Android (4.2.2) und verfügen über eine Anbindung zum Google Play Store.
- Bildschirm: Das kleine 7-Zoll-Display hat eine HD-Auflösung (1440×900 Pixel), das 8,9-Zoll-Geräts bietet eine Full-HD-Auflösung (1920×1200 Pixel).
- Akku: Die Akkuleistung reiche für bis zu 12 Stunden.
- Internetverbindung: Beide Geräte haben eine WLan-Funktion und eine Bluetooth-Schnittstelle. Eine mobile Internetverbindung ist nicht verfügbar.
- Kamera: Bei beiden Geräte ist eine Kamera (2 Megapixel) und eine GPS-Funktion sind integriert. Das größere Tablett hat zusätzlich eine Rückkamera mit 5 Megapixeln.
- Preis: Bei Thalia.de und Weltbild.de ist das Gerät bereits vorbestellbar. Das Tab 7″ kostet bei beiden Händlern 179 Euro, das Tab 8,9″ wird für 249 Euro angeboten. Zum Vergleich: Der Kindle Fire HD (7 Zoll, 16 GB) kostet zurzeit 139 Euro mit Werbeeinblendungen in der Ruhephase und 154 Euro ohne Werbeeinblendungen. Das 8,9-Zoll-Tablet von Amazon wird für 269 Euro (mit Werbung, 16 GB) bzw. 284 Euro (ohne Werbung, 16 GB) angeboten.
- Lieferbarkeit: Ausgeliefert werden sollen die Geräte wahrscheinlich ab Mitte November
Auch der E-Reader Tolino Shine wurde optimiert:
- Zum Weihnachtsgeschäft erhält der Reader ein Software-Update, das es ermöglicht, E-Books in Sammlungen zu ordnen und Wörterbücher und Übersetzungen bereitstellt.
- Die Blättergeschwindigkeit wurde optimiert; eine neue Bildschirmtechnologie ermöglicht ein sanftes Überblenden der Seiten.
- Es wird möglich, die Accounts der teilnehmenden Buchhandelspartner zu verbinden: Wenn ein Kunde beispielsweise je ein Konto bei Weltbild und Thalia hat, kann er seine Inhalte in einer Bibliothek zusammenführen.
- Neue Lesegeräte erhalten zusätzlich eine verbesserte Displaytechnologie für ein schärferes Schriftbild.
- Den neuen Tolino Shine gibt es ab sofort im Handel. Die alten Geräte sind bereits ausverkauft.
Erfolg basiere auf vier Säulen
„Wir haben schnell wichtige Marktanteile besetzt, die es nun auszubauen gilt“, ergänzt Weltbild-Chef Carel Halff und verweist darauf, dass die Tolino-Partner laut GfK ein Drittel des E-Book-Marktes vereinen. Zum Vergleich: Ende 2012 lag der Amazon-Marktanteil bei 41%, zu Jahresbeginn jedoch schon fast bei 50%.
Der Erfolg des Systems fuße auf vier Säulen, die in ihrer Kombination einzigartig seien:
- wettbewerbsfähige Geräte,
- hervorragene Software,
- ein tolles Preisleistungverhältnis,
- persönliche Beratung vor Ort.
„Fast jeder zweite verkaufte Bestseller ist digital“
„2013 ist das Jahr des Durchbruchs auf dem E-Book-Markt“, verwies Halff auf folgende Entwicklungen:
- Im ersten Halbjahr 2013 machten E-Books laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) bereits mehr als 5% des populären Buchmarkts aus.
- Die Tolino-Partner gehen davon aus, dass E-Books bis zum Jahresende mit dem Weihnachtsgeschäft die Zehn-Prozent-Marke des Buchmarkts erreichen.
- Inzwischen sei jedes zweite verkaufte Buch bei den Bestsellern digital.
- Fast 9 von 10 digitalen Büchern seien Belletristik.
Größter US-Buchhändler ist am Hardware-Geschäft gescheitert
Ob die Tolino-Partner mit ihren Tablets Erfolg haben, wird sich noch zeigen müssen. Der größte US-Buchhändler, Barnes & Noble, ist mit seiner Tablet-Produktlinie gescheitert, kämpft mit hohen Produktionskosten und einer niedrigen Nachfrage nach den Geräten angesichts der Finanz- und Markenmacht von Apple, Google und Amazon – was zu hohen Abschreibungen geführt hat. Weil die Sparte zuletzt deutliche Verluste geschrieben hat, will das Unternehmen künftig keine eigenen Tablets mehr herstellen, sondern stattdessen ein Gerät einkaufen, das nur noch mit dem eigenen Logo versehen wird. An der eigenen E-Reader-Sparte werde man jedoch festhalten.
Amazon setzt in Abgrenzung zu anderen Hardware-Herstellern und zur Förderung des Verkaufs von Downloads auf enge Verzahnung von Hardware und Technik und verkauft seine Geräte vermutlich mit Verlust, um anschließend an den Inhalten zu verdienen.
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