Lauthals wettern die britischen Buchhändler zurzeit gegen Amazon. Kritisiert wird die Steuerpolitik des Onliners. Auch deutsche Sortimenter können Kunden auf ihren Beitrag zum Gemeinwesen verweisen– mit kostenlosen Plakaten in der Buchhandlung.
Aktuell steht Amazon mit seiner Politik der Steuervermeidung in der öffentlichen Kritik:
- In Großbritannien schießen sich Politik und Medien auf die kreative Buchführung des global organisierten Unternehmens ein, die dazu führt, dass Amazon im Königreich kaum Abgaben zahlt. Die britische Presse macht kurz vor Weihnachten Stimmung gegen Amazon und fordert sogar explizit zum Kauf bei alteingesessenen Händlern ein (hier mehr).
- In die Kerbe schlägt auch der neu gegründete deutsche Buchhändlerverein Buy local, der damit wirbt, dass die Mitgliedsunternehmen und Mitarbeiter mit ihren Steuern dazu beitragen, „dass Kindergärten, Schulen, Freizeit- und Kultureinrichtungen für alle Bürger zur Verfügung gestellt werden können“. Der Vorsitzende Michael Riethmüller (RavensBuch, Ravensburg) hat die Steuervorteile von Amazon erst kürzlich im „Handelsblatt“ kritisiert (hier mehr).
- Der große Versand- und E-Book-Anbieter Weltbild hat parallel auf dem Deutschen Handelskongress Stimmung gemacht; Weltbild-Chef Carel Halff kritisiert die Möglichkeit für Amazon, deutsche E-Books von Luxemburg aus mit 3% Mehrwertsteuer zu verkaufen, während deutsche Händler 19% berechnen müssten (hier mehr).
Damit die Diskussion die Verbraucher erreicht, hat der britische Buchhändlerverband kurzfristig Werbemittel im Rahmen seiner „Indie Bound“-Kampagne bereitgestellt (hier mehr).
Für deutsche Händler hat die Kundenzeitschrift „buch aktuell“, die (wie buchreport) vom Harenberg Verlag herausgegeben wird, ein entsprechendes Plakat (Abb.) erstellt. Das Plakat kann kostenlos unter buchaktuell.de/plakate heruntergeladen werden. Es liegt außerdem dem aktuellen buchreport.express 48/2012 bei (hier zu bestellen).
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