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Wirbel um Herta Müller

Wie „Die Presse“ berichtet, sorgt die kurzfristige Absage der Lesung von Herta Müller im Literaturhaus Frankfurt für Wirbel. So habe die Literaturnobelpreisträgerin in der Nacht zum Mittwoch selbst eine E-Mail an verschiedene Medien geschickt, um zu klar zu stellen, dass der Veranstalter – und nicht sie selbst – die Lesung abgesagt habe. Beim Literaturhaus in Frankfurt habe sich dagegen Leiterin Maria Gazzetti verwundert über Müllers Mitteilung geäußert, schließlich sei die Lesung in Absprache mit Müllers Münchner Verlag Hanser abgesagt worden. Hintergrund sei der große Ansturm auf die Karten gewesen. „Es drehte alles durch, wir hatten einen unglaublichen Andrang, wir hätten über 2000 Karten verkaufen können“, so Gazzetti. Da man innerhalb von eineinhalb Tagen keinen angemessenen Ort habe  organisieren können, sei die Entscheidung für die Absage gefallen – auch, um die Autorin zu schonen.
In der „Frankfurter Rundschau“ zeigt Ina Hartwig Verständnis für die Absage der Lesung: „Herta Müller ist keine, die mit Kräften geizt: Sie gibt viel von sich, in jeder Hinsicht“, schreibt Hartwig, und: „Sich Herta Müllers Erschöpfung vorzustellen, fällt nicht schwer.“ Es sei gut, wenn sich die Autorin schone: „Schließlich wollen wir alle sehen, wie sie am 10. Dezember in Stockholm aus der Hand des schwedischen Königs die Nobel-Urkunde entgegennimmt.“

diepresse.com, fr-online.de

Eine Begegnung mit Horace Engdahl, Literaturwissenschaftler und Mitglied der Schwedischen Akademie, der die Verleihung des Nobelpreises an Herta Müller angeregt hatte, beschreibt die
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 32)


BÜCHER & AUTOREN

Franz Kafka: In einem Züricher Banksafe liegen wertvolle Handschriften des Schriftstellers. Israels Nationalbibliothek wehrt sich gegen den Verkauf an das Deutsche Literaturarchiv.
„Die Zeit“ (S. 47)

Jonathan Littell: Einen Ausschnitt aus der Reportage „Tschetschenien, Jahr III“ (Berliner Taschenbuchverlag 2009) druckt
„Die Zeit“ (S. 49)

Roberto Saviano: Die Dankesrede des italienischen Autors, der am Montag den Geschwister-Scholl-Preis erhalten hat, druckt
„Die Zeit“ (S. 13)

Andrea Maria Schenkel: Die „Tannöd“-Verfilmung der Regisseurin Bettina Oberli besprechen
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 12), welt.de, tagesspiegel.de

Booker-Preis: Andrew Motion, ehemaliger Hofdichter und Dozent am Royal Holloway College der Universität London, leitet im kommenden Jahr die Booker-Jury. Die Preisverleihung ist für den 12. Oktober 2010 angesetzt.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 33)

Candide-Preis: Die Dankesrede des Preisträgers Volker Braun und einen Auszug aus der Laudatio von Lothar Müller druckt die
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 14)

ONLINE

Pirate Bay: Die Online-Tauschbörse für Musik und Film schließt – nicht wegen des Widerspruchs der Kulturindustrie, sondern wegen eines technischen Details.
welt.de

„Times“ Online:
Ab dem nächsten Frühjahr sollen die Leser der „Times“ für die Berichte im Netz so viel zahlen, wie die gedruckte Zeitung kostet: einen Euro. Es soll auch ein Internet-Abonnement geben.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 37)

Xing: Hubert Burda wird Großaktionär des Online-Geschäftsnetzwerkes. „Xing“-Gründer Lars Hinrichs verkauft einen Anteil von 1,32 Millionen Aktien für 48 Millionen Euro.  
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“: Bericht (S. 15) und Kommentar von Holger Schmidt (S. 20), „Süddeutsche Zeitung“ (S. 23), „Handelsblatt“ (S. 24), welt.de

MEDIEN & MÄRKTE

Einzelhandel: Die Rezession wird nach Einschätzung des Handelsverbands HDE in diesem Jahr rund 5000 Insolvenzen nach sich ziehen, berichtet die
„Süddeutsche Zeitung“ (S. 21)

Handelsverband: Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels firmiert in Zukunft unter dem Namen Handelsverband Deutschland HDE. Die Namensänderung erfolgt im Zuge der Neustrukturierung der Organisation auf Bundes- und Landesebene.
„Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (S. 12), „Handelsblatt“ (S. 25)

„Business-Week“:  Der amerikanische Medienmogul Michael Bloomberg übernimmt das Wirtschaftsmagazin und greift mit einer Integration von Print, Internet und Nachrichtenagentur die angeschlagene Konkurrenz an.
„Handelsblatt“ (S. 24)

Verlage vs. Google: Auf einer Veranstaltung des Verbandes BDVZ diskutierten leitende Redakteure und Verlagsmanager in Berlin, wie Zeitungen künftig mit Google umgehen sollten. Christoph Keese vom Axel-Springer-Konzern, forderte von Google-Manager Niels Dörje die Einführung des „fair share“-Prinzips. Dabei müsste Google den Verlagen etwas von den Werbeeinnahmen abtreten. Bericht zur Veranstaltung unter
fr-online.de

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