Im März versicherte Douglas, man wolle die kriselnde Buch-Tochter Thalia nicht verkaufen, sondern in Eigenregie sanieren. Fünf Monate später sind die Pläne möglicherweise Makulatur. Ein US-Finanzinvestor steht offenbar kurz vor der Übernahme des Hagener Einzelhandelskonzerns. Und dann würden die Thalia-Karten neu gemischt.
Wie die „Financial Times Deutschland“ berichtet, steht Advent International vor einer Einigung mit den Großaktionären Müller und Oetker, die den Amerikanern auf einen Schlag die Mehrheit (bis zu 52%) der Douglas-Aktien bescheren würde. Aktuell regiert die Familie Kreke im Konzern, obwohl sie nur 12,7% der Anteile besitzt.
Wer ist Advent?
Das Unternehmen wurde 1984 gegründet und zählt sich selbst heute zu den erfahrensten Private-Equity-Investoren weltweit. In den vergangenen 25 Jahren habe man 24 Mrd Dollar an Kapital eingeworben und mit dem Geld Beteiligungen an mehr als 250 Firmen erworben. Weltweit beschäftigt Advent nach eigene Angaben 280 Mitarbeiter, die Investitionskapital von mehr als 200 institutionellen Investoren verwalteten. Ein Viertel der Beteiligungen entfällt auf das Segment Telekommunikation/Medien/Technologie, 19% auf Einzelhandel.
In Deutschland übernahm Advent beispielsweise 2007 den Textil-Discounter Takko (Kaufpreis 770 Mio Euro) und reichte diesen 2010 an die Private-Equity-Kollegen von Apax Partners weiter. Der Kaufpreis soll damals bei rund 1,25 Mrd Euro gelegen haben.
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