In Deutschland scharen sich zahlreiche Selfpublishing-Dienstleister um eine kleine Tafel. Die Rechnung könne zumindest bei reinen E-Book-Anbietern nicht aufgehen, meint – ein Wettbewerber, der eine Konsolidierung der Anbieter voraussagt.
Tredition aus Hamburg hat sich in einer Studie mit Selfpublishing-Geschäftsmodellen von Bookrix, Neobooks, Epubli und Tredition selbst beschäftigt. Ergebnis: Dienstleister, die sich, anders als Tredition selbst (veröffentlicht jedes Buch als Paperback, Hardcover und E-Book), ausschließlich auf E-Books konzentrierten, seien auch auf lange Sicht wirtschaftlich nicht tragfähig. Denn bei einem Ertrag von 7,80 Euro pro lieferbarem E-Book-Titel pro Jahr könne der Aufwand für IT-Infrastruktur und Autorenbetreuung nicht gedeckt werden.
Die Rechnung von Tredition:
- Die vier Akteure hätten Ende Oktober 1478 E-Books im Handel angeboten.
- Der durchschnittliche Nettoverkaufspreis betrage 4,22 Euro.
- Bei einem Handelsrabatt von 35% und Auslieferungskosten von 10% bleibe eine Verlagsmarge von 2,32 Euro.
- Durchschnittlich zahlten die Anbieter davon 1,80 Euro an Autoren.
- Unter dem Strich bleibe daher ein Ertrag von 0,52 Euro pro E-Book.
- Für die Deckung der Personalkosten eines Mitarbeiters (36.000 Euro) seien bei diesem Geschäftsmodell rund 70.000 verkaufte E-Books pro Jahr notwendig.
- Bei 12,78 Mio verkaufter E-Books im Zeitraum 2012-2013 (Prognosen der Unternehmensberatung Kirchner + Robrecht) und (laut Libreka) derzeit 848.463 lieferbaren Titeln ergebe sich ein Durchschnitts-Absatz pro Titel von 15 Exemplaren. Also realisierten die Anbieter bei einem Ertrag von 0,52 Euro pro E-Book einen Jahres-Ertrag von 7,80 Euro pro Titel.
- Um nur einen Mitarbeiter zu tragen, seien auf Basis dieser Rechnung 4615 Titel im Programm notwendig.
- Aber diese Titelzahl sei dreimal größer als die Titelzahl der untersuchten Anbieter zusammen.
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