Ein Harvard-Professor erforscht den unabhängigen Buchhandel: Ryan L. Raffaelli hat jahrelang US-Indies und ihre Strategien untersucht, berichtet der „Focus”. Herausgekommen ist etwas, was das Magazin als „Patentrezept für kleine Buchläden” bezeichnet.
Anlass der Untersuchung war das Wachstum des unabhängigen Buchhandels in den USA in den vergangenen 10 Jahren, das der Händlerverband American Booksellers Association (ABA) regelmäßig über seiner Mitgliederdaten dokumentiert (s. zuletzt hier: „USA: Indies rechnen 2018 deutlich im Plus ab”). Zuvor sei die Zahl der unabhängigen Buchhandlungen durch Amazons Markteintritt und Preiskämpfen mit Buchkketten stark zurückgegangen, rekapituliert der „Focus”-Artikel. „Seit fast zehn Jahren feiern sie aber zumindest in den USA ein Comeback. Von 2009 bis 2018 stieg die Zahl unabhängiger Buchhandlungen – also solcher, die nicht irgendwelchen großen Ketten gehören – um 49 Prozent auf jetzt wieder 2470 Läden.”
Ryan L. Raffaelli hat für diesen Aufschwung trotz Online- und Buchketten-Konkurrenz drei zentrale Punkte identifiziert. Bahnbrechend sind die Erkenntnisse für die Branche aber nicht. Vielmehr handelt es sich um eine Bestätigung der Ansätze, die nicht nur in den USA, sondern auch hierzulande vielfach gepflegt werden:
- im Zuge der „Buy local”-Bewegung die Buchhandlung als Teil der lokalen Gemeinschaft etablieren
- Kuratieren und Sortimentsgestaltung, bspw. mit Fokus auf Geheimtipps und Newcomer, inklusive entsprechender Beratung
- die Buchhandlung mit diversen Veranstaltungen als Treffpunkt etablieren.
Hier geht es zum Artikel bei focus.de
Kommentar hinterlassen zu "Wissenschaftlich untersuchter Aufschwung der US-Indies"