Die Sichtbarkeit von Büchern geht zurück, lautet eine der zentralen Herausforderungen für die Branche:
- Die stationären Buch-Schaufenster sind im Zuge der Standort- und Flächenreduktion im wörtlichen Sinne kleiner geworden.
- Die Buchreflexe in den klassischen Medien werden weniger.
- Die weitläufigen Marketingansätze, Bücher in den digitalen Kanälen ins Gespräch zu bringen, dürften vor allem bei einem ohnehin buchinteressierten Publikum verfangen.
Eine große Gruppe von Menschen, die in der Vergangenheit zumindest gelegentlich Bücher gekauft hat, gilt in der Branche als verloren, seit der Club Bertelsmann eingestellt wurde und auch das Weltbild-Marketing nach der Restrukturierung ein kleineres Rad dreht.
Bleibt die Option, dorthin zu gehen, wo die Menschen sind und durch die Präsenz von Büchern in SB-Warenhäusern und Lebensmittelmärkten Kunden zu erreichen, die ansonsten keine Berührungspunkte zu Büchern haben.
Der Buchauftritt in den Nebenmärkten, die auch unter der sperrigen Bezeichnung Nichtbuchhändlerische Vertriebswege firmieren, hat in den vergangenen Jahren einige Aufwertung erfahren, in der Präsentation, im Sortiment durch aktuelle Titel und durch die wachsende Akzeptanz höherer Preise. Eher verschärft wird in diesem Vertriebskanal die Bestseller-Orientierung des Marktes und die Kurzlebigkeit der Titel.
Auch die beiden Publikumsverlagsgruppen Holtzbrinck und Bonnier haben das Potenzial erkannt und wollen vertrieblich zusammenarbeiten: Beim Bundeskartellamt ist die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens zum Vertrieb von Büchern zur Genehmigung angemeldet. Im Fokus dürften die Nebenmärkte stehen.
Mehr zum Potenzial der Nebenmärkte hier.
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