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Wohin es die Digitalos verschlagen hat

Wohin es die Digitalos verschlagen hat

Der Gründer von Audible in Deutschland macht jetzt in Energie. Das Beispiel von Arik Meyer ist nur eines von vielen Digitalköpfen aus der Buchbranche, die inzwischen ganz woanders aktiv sind.

 

Arik Meyer

Arik Meyer

Ab 2004, nach verschiedenen Stationen bei Bertelsmann, erster Geschäftsführer von audible.de, baute die Firma anschießend zum Marktführer bei den Hörbuch-Downloads aus. Anfang 2008 übernahm Amazon den Hörbuch-Vertrieb, im Folgejahr verließ Meyer Audible und ging für drei Jahre auf Weltreise – um zu reisen, Tango zu lernen, zu meditieren, Theater zu spielen… Inzwischen ist Meyer wieder in Deutschland digital aktiv: mit Shoponaut will er eine Art Stiftung Warentest für Shops aufbauen. Ganz neu ist SwitchUp, ein Service, der Strom- und Gaspreise vergleicht und Kunden einen individuell zugeschnittenen Tarif anbietet („Audible-Gründer sagt großen Energiekonzernen den Kampf an“, Business Insider).

 

Neben Mayer gibt es zahlreiche frühere Digitalos der Buchbranche, die inzwischen in ganz anderen Branchen arbeiten. Ein paar Beispiele:

 

Barbara Thiele

Barbara Thiele,

bis Ende 2015 Chefin beim Selfpublishing-Dienst Epubli, ist heute Head of Digital & Publishing im Jüdischen Museum in Berlin. „Mein wichtigstes Learning aus der digitalen Welt ist: Wir müssen uns auf die Besucher konzentrieren und vom Nutzer her denken“, so Thiele über die mitgenommenen Learnings.

Jörg Dörnemann, Thieles Vorgänger bei Epubli, arbeitet heute bei Google, zuständig für die deutsche Verlagsbranche (genaue Bezeichnung: Strategic Partner Manager Lead, News & Print Publishers).

 

Klaus Driever

Klaus Driever,

lange Jahre bei Weltbild für das Digitalgeschäft verantwortlich, zog es zur Assekuranz, zu Allianz. Ab 2013 steuerte er den Verkauf von Versicherungsprodukten über allianz.de und allsecur.de. Ende 2015 wurde Driever Vorstandsvorsitzender der Allianz- Direktversicherungstochter Allsecur.

 

Frank Großklaus

Frank Großklaus,

Co-Gründer des Flatrate-Dienstes Readfy, ist seit März 2016 bei preis24.de als CMO für das Marketing verantwortlich. preis24.de identifiziert „Top Deals“ für Mobilfunk und DSL, als Tochter von 7Commerce (Venture-Arm der ProSiebenSat.1 Group). Die anderen Mitgründer und ersten Mitarbeiter von Readfy, darunter Ryan Mullins, sind in der Branche geblieben und insbesondere zu Lübbe / Oolipo gewechselt.

 

Michael Urban

Michael Urban,

Gründer von buch.de, wo er 2000 ausschied, hat seitdem zahlreiche Projekte vorangetrieben. Er veranstaltet Businesstrips nach Gran Canaria (LogiNetwork), setzt auf QR-Codes auf Visitenkarten, ist Mentor für Startups im Münsterland (Nabru) – und in der Freizeit passionierter Imker.

 

Albert Hirsch

Albert Hirsch,

Urbans Nachfolger bei buch.de, blieb dort elf Jahre, bevor er beim münsterischen Comic-Spezialisten United Labels (Vermarkter von Comic-Figuren) anheuerte. Seit Mai 2016 ist Hirsch Berater in einer eigenen Firma, Schwerpunkte: Marketing, Ecommerce, Cross-Channel und Geschäftsmodell-Planung.

 

Anne Stirnweis

Anne Stirnweis,

von 2011 bis 2014 für das E-Book-Geschäft bei der Verlagsgruppe Random House verantwortlich, arbeitet heute für Apple. Zunächst von London aus für die europäischen iBooks-Stores verantwortlich, hat sich ihr Profil im September 2016 verändert. Seitdem ist sie von München aus als Manager zuständig für App Store, Apple Music, iTunes, iBooks im deutschsprachigen Raum.

 

Welche weiteren Ex-Digitalos der Buchbranche haben inzwischen in anderen Branchen Fuß gefasst? Bitte nutzen Sie die Kommentarfunktion.

Kommentare

2 Kommentare zu "Wohin es die Digitalos verschlagen hat"

  1. Michael Döschner-Apostolidis | 26. Oktober 2016 um 17:44 | Antworten

    Sehr geehrte Buchreport Redaktion,

    So ganz ist mir die Stoßrichtung dieses Eintrags nicht klar. Es ist ja zunächst mal schön, dass man als Buchbranchen „Digitalo“ auch in anderen Branchen sein Auskommen findet, was nicht so verwunderlich ist als Disziplinen wie digitales Marketing ja nicht in jeder Branche so völlig unterschiedlich sind. So konnte ich selbst ebenfalls bereits zwei Mal in der IT Branche für mehrere Jahre arbeiten, bin aber froh, heute meinen unbedeutenden Anteil für die digitale Transformation der Branche gerade für die Produktwelten einbringen zu können, die mir seit meiner Kindheit am liebsten ist, den Büchern, wenn auch in digitaler Form.

    Zu fragen sind aus meiner Sicht zwei Dinge:
    1. Wie gelingt es unserer Branche, gute „Digitalos“ auch in der Zulunft zu halten?
    2. wie können wir gute junge neue „Digitalos“ für die Branche gewinnen, die die Buchwelt von ganzem Herzen lieben und verstehen und die Zukunft der Branche mit gestalten?

    Gerade in der Ausbildung unseres digitalen Nachwuchses sehe ich dabei eine große Chance, der ich mich auch mit der Kraft der IG Digital voll widmen möchte.

    Den hier genannten Ex-KollegInnen, die ich zum Teil ja kenne, sende ich auf diesem Weg die besten Grüße und Gratulationen zum Werdegang.

    Mit den besten Grüßen
    Ihr Michael Döschner, Sprecher IG Digital

    • Danke für Ihren Kommentar. Es gibt keine „Stoßrichtung“, sondern nur Infos darüber, was aus früheren Digitalprotagonisten der Branche geworden ist bzw wo sie gelandet sind. Beste Grüße, gutes Gelingen in der IG Digital.

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