Jochen Schimmangs neuer Roman „Das Beste, was wir hatten“ schildere, oberflächlich betrachtet, den Lebensweg einiger typischer Achtundsechziger, meint Sabine Peters in der „FR“
. Die Generationszugehörigkeit reiche aber als Kategorie bei weitem nicht hin, um seine Figuren zu erfassen: Der 1948 geborene Autor habe sich in all seinen Büchern für das Abweichende, Überraschende interessiert. Trotzdem hab sein neuer Roman einen hohen Wiedererkennungswert für Leser, die noch in der alten Bundesrepublik Deutschland aufwuchsen. Es sei ein vielschichtiger Roman, eine Mentalitätsgeschichte und Chronik der alten und neuen Bundesrepublik, changierend zwischen Realismus und ironisch gebrochener Utopie. Der Autor gelte längst als ein Archivar des Verschwundenen, und seine Figuren fänden sich damit ab, dass sie nicht das Ziel der einen Geschichte sind. Sie erzählten sich lieber Geschichten, als in der Gegenwart ihren festen Platz zu bestimmen. Schimmang denunziere die Protagonisten in keiner Phase ihres Lebens; sein Buch hebe sich damit wohltuend von einer Abrechnungsliteratur ab, die immer aus der Position des Besserwissenden geschrieben wird.Jochen Schimmang: Das Beste, was wir hatten. Roman. Edition Nautilus, 19,90 Euro
„SZ“ (S. 14), fr-online.de
NACHGELESEN – Bücher in der Presse
Belletristik
Jane Austen: Ich bin voller Ungeduld. Briefe an Cassandra. Insel, 10 Euro
„FAZ“ (S. 30)
Jane Austen: Die Geschichte Englands. Von der Herrschaft Henry des Vierten bis zum Tode Charles des Ersten. Luxbooks, 13,50 Euro
„FAZ“ (S. 30)
Leonard Cohen: Das Lieblingsspiel. Blumenbar, 18 Euro
nzz.ch
Ken Follett: Die Tore der Welt. Lübbe, 12,99 Euro
spiegel.de
Elsemarie Maletzke: Jane Austen für Boshafte. Insel Verlag, 6 Euro
„FAZ“ (S. 30)
Elsemarie Maletzke: Mit Jane Austen durch England. Insel Verlag, 10 Euro
„FAZ“ (S. 30)
Abraham Sutzkever: Wilner Getto 1941–1944. Gesänge vom Meer des Todes, 3 Bd. Ammann Verlag, 34,95 Euro
„SZ“ (S. 14)
Sachbuch
Paul Ekman (Hg.): Gefühl und Mitgefühl. Emotionale Achtsamkeit und der Weg zum seelischen Gleichgewicht. Ein Dialog zwischen dem Dalai Lama und Paul Ekman. Spektrum Verlag, 24,95 Euro
„FAZ“ (S. 30)
Inga Michler: Wirtschaftswunder 2010.
Deutschlands Familienunternehmer erobern die Weltmärkte. Campus, 24,90 Euro
„Handelsblatt“ (S. 30)
Susanne Hilger/Ulrich S. Soénius (Hg.): Netzwerke – Nachfolge – Soziales Kapital.
Familienunternehmer im Rheinland im 19. und 20. Jahrhundert. Selbstverlag Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln, 20 Euro
„Handelsblatt“ (S. 30)
VORAUSGESEHEN – Bücher im Fernsehen
Johann Wolfgang von Goethe: Werther (Oper). arte, 20.35 Uhr
Franz Kafka: Das Filmdrama über den Schriftsteller läuft um 22.45 Uhr auf RBB.
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