Der Einzelhandel verliert 3,5 Mrd Euro durch Diebstähle. Das berichtet das EHI Retail Institute und verweist auf seine Studie, für die rund 100 Unternehmen zu Inventurdifferenzen im deutschen Handel befragt wurden.
Die Erkenntnisse im Einzelnen:
- Obwohl die Zahl der zur Anzeige gebrachten Diebstähle laut polizeilicher Kriminalstatistik zurückgeht, liege sie mit 21.000 Anzeigen im vergangenen Jahr immer noch auf einem „sehr hohen Niveau”.
- Das EHI geht außerdem von einer Dunkelziffer von 98% für nicht angezeigte Diebstähle aus. Das bedeute, dass einem angezeigten Täter 65 Diebe gegenüberstehen, die nicht erkannt würden.
Diebstähle sind auch die Hauptursache für Inventurdifferenzen:
- Im Jahr 2017 beliefen sich die Verluste durch Inventurdifferenzen auf insgesamt 4,1 Mrd Euro. Gemessen am Gesamtumsatz liegen sie damit anteilsmäßig auf gleichem Niveau wie 2016.
- Davon sind 3,5 Mrd Euro auf Diebstähle zurückzuführen.
- Unehrliche Kunden verursachen mit 2,28 Mrd Euro demnach den höchsten Schaden, gefolgt von Mitarbeitern, Servicekräften und Lieferanten (s. Grafik).
- 660 Mio Euro Verlust entstehen durch organisatorische Fehler, wie zum Beispiel bei der Auszeichung von Produkten.
Um Ladendiebstähle zu bekämpfen, bedienen sich die Ladenbesitzer verschiedener Mittel:
- Rund 80% der Händler bevorzugen abschreckende Maßnahmen wie die Überwachung durch Kameras.
- Glechzeitig hält die Branche es aber nach wie vor für wichtig, das Personal zu schulen und für Diebstähle zu sensibilisieren.
- Insgesamt investieren Händler rund 0,3% ihres Umsatzes in Präventions- und Sicherheitsmaßnahmen. Das entspricht rund 1,35 Mrd Euro. Jedes 5. Unternehmen hat das Budget in diesem Bereich für 2018 aufgestockt.
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