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Zaia Alexander über »Erdbebenwetter«

Zaia Alexander lebt in Potsdam und Los Angeles. Sie promovierte in Germanistik an der UCLA, war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Getty Research Institute und Programmdirektorin der Villa Aurora in Pacific Palisades/Los Angeles. 2008 erhielt sie die Lannan Residency in Marfa, Texas. „Erdbebenwetter“ (Tropen) ist ihr erster Roman. (Foto: Tobias Bohm)

In den aktuellen Herbst-Programmen finden sich zahlreiche Romandebüts deutschsprachiger Autorinnen und Autoren. buchreport stellt 14 dieser Newcomer in Steckbriefen vor. Heute: Zaia Alexander.

Mein Roman in drei Sätzen

Der Roman spielt in Los Angeles, handelt aber nicht von Hollywood. Er heißt „Erdbebenwetter“, erzählt aber nicht von Meteorologie. Es treten Hexer auf, die tatsächlich verzaubern, Menschen, die einem den Weg weisen, Katzen und Kojoten, Mutter und Tochter, der Tod und die Liebe.

Meinen Weg zu Tropen

Verdanke ich Karin Graf.

Das Verdienst meiner Lektorin

Sarah Iwanowski wusste genau, wie man mit einem Starrkopf wie mir umgeht. Ein paar Andeutungen reichten, und schon haben wir gute Kompromisse gefunden. Es war ein Vergnügen, mit ihr zu arbeiten.

Mein Eindruck von Literaturbetrieb und Buchbranche

Ich habe noch keine Eindrücke. Bei meinem Verlag fühle ich mich allerdings sehr wohl.

Meine Lieblingsbuchhandlung

Geistes Blüten in Berlin.

Meine Lieblingsautoren

Das ändert sich natürlich immer wieder. Aber folgende haben sich mir tief eingeschrieben: Lucia Berlin, Virginia Woolf, Jane Bowles, Carson McCullers, Tove Jansson.

So lese ich

Jedes Buch, das ich zu lesen beginne, lese ich zu Ende. Auch wenn ich manchmal darüber stöhne. Zudem lese ich extrem langsam.

Schreiben ist für mich

Ein Trost.

Wenn ich nicht gerade schreibe

Gehe ich spazieren.

Warum haben Sie dieses Debüt ins Programm genommen?

Hier weht der Wüstenwind durch die Straßen von Los Angeles, dringen die Kojoten auf der Suche nach Nahrung bis in die Wohngebiete vor und reißen in der Nacht Haustiere. Schon auf den ersten Seiten von „Erdbebenwetter“ wird deutlich: Das Leben in diesem Roman hat wenig mit der glänzenden Hollywoodwelt zu tun, die wir aus Filmen kennen. Zaia Alexander erzählt vielmehr von festgefahrenen Lebenswegen und von Begegnungen, die alles verändern können. Das hat mich sofort sehr für dieses beeindruckende Debüt eingenommen. „Erdbebenwetter“ ist ein wahrhaft magischer Roman. Die eigentliche Magie des Textes liegt dabei in dem besonderen Blick auf die Welt und darauf, wie wir sie uns erschaffen.

Sarah Iwanowski, Lektorin

Debütanten im Herbst 2020 – im buchreport.magazin 07-08/2020

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