ZDF-Vorleser leiden unter Kurzatmigkeit

In der „Süddeutschen Zeitung“ fragt sich Claudia Tieschky, wie lange die ZDF-Sendung „Die Vorleser“ noch durchhält. Nach dem „Literarischem Quartett“ und Elke Heidenreichs „Lesen“ sei die Sendung mit den Moderatoren Amelie Fried und Ijoma Mangold nun „der Versuch, eine Büchersendung vor allem nach den aktuellen Funktionsregeln des Fernsehens zu bauen.“ Mit ihren 30 Minuten habe die Sendung etwas von „jenem unterhaltungsaffinen Stil, für den im ZDF lange Zeit Johannes B. Kerner stand.“ Die achte Sendung am 17. September sahen 2,9 Prozent der Fernsehzuschauer – die schlechteste Bilanz seit Start des Formats im Juli 2009. „Wen würde es wundern, wenn ‚Die Vorleser’ im neuen Jahr ersetzt würden?“, fragt Tieschky. Die Sendung leide vor allem unter ihrer Kurzatmigkeit, meint die Rezensentin. Die Moderatoren müssten in 30 Minuten acht Bücher bewältigen, drei in der Kurzrubrik ‚Drei Bücher in drei Minuten‘, eines im zehnminütigen Gespräch mit dem Gast. „Bleiben für die restlichen vier Titel im Schnitt jeweils etwa vier Minuten, um sie nach Inhalt und Bedeutung vorzustellen sowie anschließend einen – möglichst geistreichen – Ping-Pong-Dialog zu performen. Ein Mann, eine Frau, ein Buch und die Uhr. Das ist sportlich. Ist es auch erhellend?“
„SZ“ (S. 17)

Hier die Bücherliste der Sendung vom morgigen Freitag

BÜCHER & AUTOREN


Paulus Böhmer: Der Dichter hat den Hölty-Preis für Lyrik erhalten.
„FAZ“ (S. 28)

Jorge Luis Borges: Über Leben und Werk des Schriftstellers.
welt.de

Zoran Drvenkar: Der Autor ist für seinen Roman „Sorry“ mit dem Friedrich-Glauser-Preis in Höhe von 5000 Euro ausgezeichnet worden.
„FAZ“ (S. 28)

Dorothea Grünzweig: Die Dichterin wird mit dem mit 10.000 Euro dotierten Anke Bennholdt-Thomsen-Lyrikpreis ausgezeichnet.
„FAZ“ (S. 28)

Karl-Markus Gauß: Die Darmstädter Jury hat „Im Wald der Metropolen“ (Zsolnay Verlag) zum Buch des Monats Oktober gewählt.
„FAZ“ (S. 28)

Karl May: In Berlin werden Originalillustrationen seiner Bücher versteigert.
„Die Zeit“ (S. 55)

Dinu Pillat: Das Manuskript des verloren geglaubten Romans „Warten auf die jüngste Stunde“ wurde in Archiven der Securitate entdeckt und von dem Bukarester Verlag Humanitas veröffentlicht.
„FAZ“ (S. 27)

Moritz Rinke: Der Autor, Nina Petri, Michy Reincke und Sebastian Schnoy waren zu Gast im Hamburger Literaturhaus.
welt.de

Joanne K. Rowling: Die Autorin hat den Hans-Christian-Andersen-Literaturpreis entgegengenommen.
„SZ“ (S. 14)

Roberto Saviano: Der Autor eröffnete mit einer Lesung aus „Die Schönheit und die Hölle“ den Italienischen Theaterherbst in der Berliner Volksbühne.
tagesspiegel.de

Alice Schwarzer: Die Journalistin übernimmt im Wintersemester 2010/2011 die Mercator-Professur an der Universität Duisburg-Essen.
„FAZ“ (S. 27)

Lew Tolstoi: Der Todestag des Schriftstellers jährt sich im November zum 100. Mal.
fr-online.de

ONLINE


Yahoo: Der Internetkonzern wächst kaum und schweigt zu Übernahmegerüchten.
„FAZ“ (S. 13), tagesspiegel.de

MEDIEN & MÄRKTE


„Daily Mirror“: Das britische Boulevardblatt will offenbar dem Vorbild der seriösen „Times“ folgen und schon bald Geld für Teile seiner Online-Ausgabe verlangen.
„SZ“ (S. 17)

Microsoft: Das erste Smartphone mit dem Betriebssystem „Windows Phone 7“ wird erst im November bei der Telekom erhältlich sein.
„FAZ“ (S. 13), „Handelsblatt“ (S. 27), Testbericht zum Windows Phone: welt.de

SZENE


Starbucks: Die Kaffeehaus-Kette Starbucks betreibt in mehr als 6800 seiner amerikanischen Filialen ein digitales Mediennetzwerk. Kunden, die sich mit ihrem Laptop oder Smartphone an einem der kostenlosen Internetanschlüsse anmelden, erhalten auf einer Menüseite Musiktitel, Videos, Nachrichten, Stellenangebote sowie digitale Bücher zur Auswahl.
„SZ“ (S. 19)