Dass die Zeitfracht Gruppe ihre Geschäftsfelder diversifiziert, ist lange bekannt. Vom Flughafen bis zur Buchhandels-Logistik ist fast alles im Portfolio. Im März hatten die Gesellschafter den Würzburger Lichthersteller Lichtbasis übernommen, im Mai kam der Outdoor-Händler McTrek hinzu. Im Juni kaufte Zeitfracht noch die Nürnberger Druckerei Hofmann.
Jetzt greift die Gruppe ins Regal mit Süßwaren und hat den Osnabrücker Pralinenhersteller Leysieffer übernommen. So bestätigte es der Insolvenzverwalter Stefan Meyer von der Kanzlei Pluta.
Der 1909 gegründete Unternehmen betreibt aktuell 12 Standorte von Sylt bis Rottach, fast ausschließlich in Toplagen und in kaufkräftigen Städten. Zuletzt war das Geschäftsmodell aber schwer unter Druck geraten. Auf eine Insolvenz und Neustart im Jahr 2020 folgte in 2022 die zweite Insolvenz, diesmal wegen Liquiditätsproblemen nach erheblichen Umsatzrückgängen und gleichzeitigen Kostensteigerungen.
Wie der Insolvenzverwalter mitteilt, sei es nun binnen 6 Wochen gelungen, den Deal mit Zeitfracht abzuschließen. „Alle knapp 180 Mitarbeiter werden vom Erwerber übernommen, der damit sein Produktportfolio erweitert. Der Kaufvertrag ist mit Zustimmung des Gläubigerausschusses heute wirksam geworden, nachdem das Amtsgericht Osnabrück das Insolvenzverfahren am 16. August 2022 eröffnet und Rechtsanwalt Stefan Meyer zum Insolvenzverwalter bestellt hat. Über den Kaufpreis und weitere Details der Transaktion haben die Parteien Stillschweigen vereinbart“, heißt es.
Verraten will Zeitfracht immerhin, dass nach der Übernahme auch Verknüpfungen geplant sind: Die Produkte aus dem Leysieffer-Angebot werden sich in der einen oder anderen Form im Nonbook-Bereich des Buchhandels finden lassen. Die Planungen dazu liefen bereits, teilt Zeitfracht auf buchreport-Anfrage mit.
Kommentar hinterlassen zu "Zeitfracht greift ins Pralinen-Regal"