PISA-Studien und OECD-Berichte zeigen für die Lesekompetenz deutscher Kinder seit Jahren große Defizite auf: 14,5 Prozent der 15-Jährigen Schülerinnen und Schüler verfügen nur über eine (sehr) schwache Lesekompetenz. Darüber hinaus sind laut LEO-Studie 2011 hierzulande rund 7,5 Millionen Erwachsene funktionale Analphabeten. Um bereits Kinder und Jugendliche für das Lesen zu begeistern, startet mittlerweile zum 13. Mal das bundesweite Leseförderprojekt „Zeitschriften in die Schulen“.
Das Medium Zeitschrift eignet sich für die Lesemotivation besonders gut, da durch die kurzen Texte und bildorientierte Gestaltung die Hemmschwelle, die viele Kinder und Jugendliche vom Lesen abhält, sehr niedrig ist. Zudem wirken Zeitschriften auch nachhaltig dem sogenannten „Leseknick“ in der Pubertät entgegen: Eine Evaluationsstudie der Stiftung Lesen zeigt, dass der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die sehr gerne oder gerne lesen, nach dem 7. Schuljahr drastisch zurückgeht – zwischen Klasse 6 und 8 um insgesamt 45 Prozent. Unter den Schülerinnen und Schülern, die am Projekt von Stiftung Lesen, dem Bundesverband Deutscher Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Grossisten e. V. und dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger e. V. teilnehmen, geht der Anteil zum Lesen Motivierter nur um rund elf Prozentpunkte zurück.
Ab dem 15. September können sich interessierte Lehrkräfte der Klassenstufen 3 bis 8 für die neue Projektrunde von „Zeitschriften in die Schulen“ im Schuljahr 2015/2016 anmelden. Nach Ostern 2016 erhalten dann bis zu 17.000 Klassen kostenlose Zeitschriftenpakete, ergänzt durch methodisch-didaktische Anregungen für den Schulunterricht. Die zur Auswahl stehenden Titel reichen dabei inhaltlich von Wissensmagazinen über Comics bis zu Tierzeitschriften. Eine Anmeldung ist möglich auf www.stiftunglesen.de/zeitschriften. Seit Projektbeginn im Jahr 2003 haben mehr als vier Millionen Kinder und Jugendliche daran teilgenommen. Schirmherrin ist die Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters.
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