Die Hängepartie um Eichborn geht weiter: Das einzige Übernahmeangebot wurde heute (28. September 2011) vom vorläufigen Gläubigerausschuss abgelehnt.
Bis zum 30. Juni 2012 soll Insolvenzverwalter Holger Lessing den Geschäftsbetrieb des insolventen Frankfurter Verlags limitiert fortführen.Wie Lessing auf Nachfrage von buchreport.de erklärt, gab es bis gestern noch zwei Interessenten. Ein großer Konzern sei aber in letzter Minute abgesprungen. Namen wollte Lessing nicht nennen. Doch nach buchreport-Informationen interessierte sich Random House bis zuletzt für die Frankfurter.
Nachdem sich die Münchner aus dem Übernahme-Rennen verabschiedeten, ist der Berliner Aufbau Verlag offenbar der letzte Interessent, der ein Angebot präsentiert hat – auch in diesem Fall verzichtet Lessing darauf, Namen zu nennen. „Zu viele Unwägbarkeiten“ sprachen aber nach Ansicht der Gläubiger gegen die Übernahme in der vorgeschlagenen Form, referiert Lessing. Im worst case hätte Eichborn sogar draufgezahlt, so Lessings Rechnung.
Aufbau will nun ein besseres Angebot vorlegen. Doch um Eichborn als Ganzes zu kaufen, müssen sich die Berliner sputen, denn nach Angaben von Lessing gibt es bereits Interessenten für einzelne Teile des Verlags, darunter die „Andere Bibliothek“ und den Nonbook-Bereich. Es könnte also durchaus sein, dass die besten Filetstücke bis zum neuen Angebot schon nicht mehr zu Eichborn gehören.
Am 18. Oktober soll die Gläubigerversammlung stattfinden, bis dahin hofft Lessing auf ein modifiziertes Angebot.
Wie geplant wird Eichborn an der Frankfurter Buchmesse teilnehmen und das Herbstprogramm im angekündigten Umfang herausgeben.
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