Mehr dazu im kommenden buchreport.express 42/2013 (erscheint am Donnerstag, den 17. Oktober und ist hier zu bestellen).
eBuch-Buchhändler schicken Kündigungen an den Börsenverein
Zornige Genossen
Welchen Nutzwert bietet der Börsenverein, und was darf seine Arbeit kosten? Seit den im Juni auf den Buchtagen beschlossenen Beitragserhöhungen gärt diese Frage mit neuer Sprengkraft in der Mitgliedschaft. Rund ein dutzend Buchhandlungen der Genossenschaft eBuch haben die Reißleine gezogen und in den letzten Monaten den Verband verlassen. Allein acht schickten im September ihre Kündigung an den Börsenverein.
Ganz zerschnitten ist das Tischtuch allerdings nicht. Die ausgetretenen Buchhändler entrichten an die eBuch, die dem Verband als Organisation weiter angehört, einen „Preisbindungsgroschen“. Er soll als zweckgebundene Abgabe für die Kulturförderung und die Preisbindungs-Lobbyarbeit an den Verband weitergereicht werden.
In seiner Höhe entspricht der „Preisbindungsgroschen“ dem Abgabemaß, das von der eBuch in der kontrovers geführten Beitragsdebatte bei den Buchtagen auf das Tapet gebracht wurde (buchreport.de berichtete). Die Genossen konnten sich bei der Tagung in Berlin aber nicht durchsetzen.
Von den insgesamt 650 in der Allianz eBuch zusammengeschlossenen Buchhandlungen gehörten bislang rund 400 dem Börsenverein an.
Als Derjenige, der als 2007 „Versuchsballon“ von Borsche mit der Kündigung der Mitgliedschaft testhalber vorgeschickt wurde, weiß ich, dasz diese Entwicklung kein Zufall ist. (Bevor wieder der Abmahnanwalt schreibt: Es gibt dafür einen Zeugen). Mir fiel der Austritt damals leicht, nicht zuletzt wegen der Abschaffung der Briefwahl und der unglücklichen Person des damaligen Vorstehers.
Beachtenswert ist der Versuch, den BöV in der bekannten, typischen Art unter Druck zu setzen. – Wer da mitspielt, kommt da nicht mehr raus. –
St. Graul, ehem. Mitglied des Aufsichtsrats der eBuch eG.