Die „BuchBasel“ ist tot, hoch lebe das Literatur-Festival und der Buchpreis – der Trägerverein beerdigt die defizitäre Messe noch in diesem Jahr und will sich künftig auf die Vermittlung von Literatur konzentrieren. Gerettet wird der Verein durch eine Geldspritze der Christoph Merian Stiftung.
In einer Pressemitteilung des Vereins heißt es, dass die gemeinnützige Stiftung mit Sitz und Tätigkeit in Basel den wirtschaftlich bedrohten Verein mit einer Geldspritze in Höhe von 300.000 Franken (rund 249.000 Euro) saniert.
Die von Matthyas Jenny 2003 initiierte Messe (von Egon Ammann 2007 bis 2009 geleitet, anschließend übernahm Felix Werner, der zum Jahresende ausscheidet) habe sich zwar steigender Besucher- und Ausstellerzahlen erfreut, sei aber immer noch zu klein, weil die großen Publikumsverlage größtenteils fehlten. Im Laufe der Jahre habe sich ein Defizit von rund 180.000 Franken (etwa 150.000 Euro) aufgebaut, der nicht, wie geplant, durch eine Steigerung des Ertrags und Sparmaßnahmen habe abgebaut werden können.
„Diese Situation gefährdet die Existenz des Vereins“, begründet der Trägerverein die Entscheidung, den kommerziell ausgerichteten Messeteil der BuchBasel schon 2012 aufzugeben. Und erklärt weiter: „Die Verlagsbranche befindet sich in einer angespannten wirtschaftlichen Situation. Dies hindert viele Verlage, an Messen ausserhalb von Frankfurt und Leipzig teilzunehmen. Ein Wachstum der Messe, namentlich die Akquise bedeutender Verlage, würde deshalb zusätzliche Investitionen erfordern. Diese Mittel konnten und können nicht beigebracht werden.“
Während sich der Trägerverein von der Buchmesse verabschiedet, sollen das Buch- und Literaturfestival und der Schweizer Buchpreis (wird seit 2008 zusammen mit dem Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband SBVV verliehen) fortgeführt werden – der Zeitplan in diesem Jahr, 9. bis 11. November 2012, soll beibehalten werden.
Federführend dabei agiert Katrin Eckert (Foto: BuchBasel), bislang Intendantin des Literaturhauses, die die operative Gesamtleitung von LiteraturBasel und interimistisch die Geschäftsführung des Schweizer Buchpreises übernimmt und ein Budget von 1,5 Mio Franken verwaltet.
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