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Zwei Nachwuchsübersetzerinnen mit GINT-Übersetzerpreis ausgezeichnet

Die Siegerinnen des fünften Geisteswissenschaften International Nonfiction Translation Prize (GINT) stehen fest. Aus zahlreichen Einsendungen wählte die Jury Lydia J. White und Frances Clarke aus, die jeweils ein Preisgeld von 1.500 Euro erhalten.

Die Preisträgerinnen übersetzten je einen Auszug aus Mischa Meiers „Geschichte der Völkerwanderung: Europa, Asien und Afrika vom 3. bis zum 8. Jahrhundert n. Chr.“ (C.H. Beck). Das Buch wurde mit dem „WISSEN! Sachbuchpreis der wbg für Geisteswissenschaften“ ausgezeichnet. Mit der Kooperation unterstützen der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Wissenschaftliche Buchgesellschaft (wbg) die Verbreitung dieses Buches auch im englischsprachigen Ausland. Der GINT-Preis des Börsenvereins richtet sich an Übersetzer*innen, die bisher nicht mehr als ein vollständiges Buch aus dem Deutschen übersetzt und veröffentlicht haben.

Die Jury über die Preisträgerinnen:

„Die Nachwuchsübersetzerinnen Lydia J. White und Frances Clarke bewiesen beträchtliche Fähigkeiten in der Durchführung von Recherchen. Diese Recherchen waren nötig, um sich mit der Terminologie und dem historischen Kontext dieses komplexen Werkes vertraut zu machen. Beide dekonstruierten und rekonstruierten komplexe Strukturen, um Übersetzungen ins Englische zu erstellen, die sich durch Genauigkeit und Flair auszeichnen.“

Lydia J. Whites Text beeindruckte die Jury vor allem wegen der nuancierten Verwendung von Zeitstrukturen, ihrem ausgeprägten Verständnis von Fußnoten und anderen wissenschaftlichen Konventionen sowie ihrer sorgfältigen Beachtung lexikalischer und historischer Details. Die Übersetzung von Frances Clarke zeichnete sich durch das feine Gespür der Übersetzerin aus, wie und wann sie den Wortlaut und die Syntax verändern musste, um den Text für die neue Zielgruppe zugänglich zu machen, was zu außergewöhnlich stimmigen Lösungen für heikle Probleme und einem angenehmen Gesamtklang führte.

Der international besetzten Jury gehören an: Shelley Frisch, preisgekrönte Übersetzerin sowohl für Literatur als auch Sachbuch, Dozentin, Autorin und Juryvorsitzende, Sarah Pybus, Gewinnerin des ersten GINT-Preises 2015, Emma Rault, Gewinnerin des zweiten GINT-Preises 2017, und Paula Bradish, Lizenzmanagerin beim Verlag Hamburger Edition HIS.

Der Übersetzungswettbewerb GINT soll die Aufmerksamkeit englischsprachiger Wissenschaftler*innen und Verlage auf herausragende deutsche geisteswissenschaftliche Monografien lenken.

Translation Slam am 9. November um 17 Uhr

Mit einem „Translation Slam“ werden die beiden hervorragenden Übersetzungen präsentiert. Die Veranstaltung startet mit einer Einführung des Autors Mischa Meier in sein Werk, anschließend werden die Übersetzungen der beiden Siegerinnen miteinander verglichen. Moderiert von Emma Rault, diskutieren Lydia J. White und Frances Clarke ihre jeweilige Herangehensweise an Semantik, Syntax und wissenschaftliche Herausforderungen. Nach der Diskussion ist das Publikum eingeladen, Fragen zu stellen. Anmeldung zur virtuellen Veranstaltung unter https://www.boersenverein.de/kultur-und-lesen/preise-auszeichnungen/geisteswissenschaften-international/.

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