Ein neuer Kriminalroman von Ian Rankin ist immer für Topplatzierungen auf den Bestsellerlisten gut. Das gilt auch für „Westwind“, der in Großbritannien auf Rang 2 in das Ranking eingestiegen ist. Wirklich neu ist das Buch allerdings nicht. Rankins Verlag Orion bewirbt es als „wiederentdecktes“ Werk, das seit fast 30 Jahren nicht mehr lieferbar und deshalb nahezu in Vergessenheit geraten war.
„Westwind“ war 1990 am Anfang von Rankins Karriere erschienen und mit rund 1000 verkauften Exemplaren kommerziell höchst unspektakulär. Heute sieht das anders aus: Von einem Rankin-Krimi werden auf der Insel problemlos 200.000 und mehr Exemplare abgesetzt. Als ihn ein Fan im Sommer auf „Westwind“ ansprach, kramte der schottische Autor den Oldie aus dem Regal und rief nach der Lektüre Orion-Verleger Emad Akhtar an. Beide waren sich einig, dass dieser Krimi aufgrund seiner brisanten Thematik eine zweite Karriere verdient.
Die Handlung setzt ein, als die Amerikaner im Zuge einer neuen Isolationspolitik ihre Truppen aus Europa abziehen. Großbritannien ist zerrissen zwischen seiner Loyalität zu den USA und Kontinentaleuropa. Dann stürzt ein US-Raumschiff ab und ein einziger Astronaut überlebt; ein Engländer, den die amerikanischen Medien ohne jegliche Beweise in einer Hetzkampagne zum Sündenbock stempeln.
In deutscher Übersetzung erscheinen die Kriminalromane von Ian Rankin gebunden bei Goldmann. Ob der Verlag auch „Westwind“ veröffentlichen wird, ist noch nicht entschieden. Das Lektorat prüft gerade. Zuletzt ist in München Ende Oktober „Ein Haus voller Lügen“ herausgekommen, der 22. Krimi mit Rankins ewig grantelndem schottischem Kult-Inspector Rebus im Mittelpunkt.
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