Weitere „Eskalationsstufen“ seien in Sicht, die Stimmung sei aufgeladen, erklärte Verdi-Sekretär Heiner Reimann zuletzt gegenüber buchreport mit Blick auf den Tarif-Streit mit Amazon. Heute holt die Gewerkschaft erneut ihre Waffen heraus: In Leipzig wird wieder gestreikt.
Ab 6.30 Uhr soll die Arbeit in Leipzig ruhen. Am Tag des Streiks werden Kommunalpolitiker in Leipzig zu einer Informationsveranstaltung und einem Gespräch mit der Amazon-Geschäftsführung erwartet. „Wir wollen zeigen, dass bei Amazon keine heile Welt herrscht, sondern eine große Unzufriedenheit über die Arbeitsbedingungen. Ich hoffe, dass die eingeladenen Politikerinnen und Politiker die Gelegenheit nutzen, mit den Streikenden zu sprechen und unsere Forderung nach tariflichen Regelungen bei Amazon sichtbar unterstützen“, sagt Verdi-Fachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago in einer Pressemitteilung.
Am 14. Mai hatte die Gewerkschaft in Leipzig und Bad Hersfeld zum ersten Streik bei Amazon aufgerufen. Laut Verdi folgten rund die Hälfte der jeweiligen Belegschaft dem Aufruf.
Reimann hatte gegenüber buchreport erklärt, ein Tagesstreik werde kaum wirtschaftlichen Schaden anrichten. „Für Amazon war er wohl eher eine Art Stress-Test. Im Idealfall haben wir Verzögerungen erwirkt. Ob dies gelungen ist, konnten wir allerdings noch nicht auswerten.“
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