Der Online-Konkurrenz Paroli bieten, lokale Einkaufsstrukturen stärken: Mit ihren Parolen trifft die buchhändlerische Allianz Buy Local auch in anderen Einzelhandelssparten zunehmend auf offene Ohren. „Wir sind zwar noch weit davon entfernt, eine kritische Masse zu erreichen, damit die Idee wirklich zündet“, räumt Initiator Michael Riethmüller (Ravensbuch) ein. „Buy Local“ werde allerdings von aktuellen Entwicklungen kräftig beflügelt:
- Dem Verein haben sich laut Riethmüller „mittlerweile zwischen 140 und 150 Buchhändler“ angeschlossen. „Die vorliegenden Beitrittsgesuche sind noch nicht komplett abgearbeitet, es kommen kontinuierlich neue hinzu“, schildert der enagagierte Buchhändler.
- Wirkung erzeugen kann der Verbund nur, wenn die Vernetzung mit dem benachbarten Einzelhandel gelingt. „Da wird vor Ort derzeit einiges von unseren Mitgliedern bewegt“, beschreibt Riethmüller die Lage. In den Reihen des „Buy Local“-Vereins seien derzeit „rund 30 branchenfremde Händler zu finden, darunter Bäcker, Fleischereien und Floristen. Tendenz steigend.“
Sollen auch Riesen in die Phalanx dürfen? Gegen Filialisten schottet sich der Verein ab. „Das würde den Gedanken einer Initiative für den inhabergeführten Standorthandel aushebeln“, meint Riethmüller und zeigt damit auch seinem Bruder Heinrich Riethmüller weiter die kalte Schulter. Der geschäftsführende Gesellschafter von Osiander und designierte neue Vorsteher des Börsenvereins hat den Ausschluss wiederholt als kontraproduktiv kritisiert. Der „Buy Local“-Gedanke fällt auch im Filialhandel auf fruchtbaren Boden. Die Mayersche und Thalia sind mit eigenen PR-Kampagnen auf den Zug gesprungen.
Kommentar hinterlassen zu "Zwergenphalanx ohne Riesen"