Der Kampf ums Urheberrecht beginnt schon kurz nach dem Sandkasten: Der Börsenverein hat zum Welttag des Buches und der Rechte der Autoren ein Online-Spiel entwickeln lassen, in dem Acht- bis Zwölfjährige die Ideendiebe im fiktiven „Wuuzelhausen“ dingfest machen sollen. Im Interview mit buchreport.de erklärt Marketingleiter Holger Volland (Fotomontage) die Moral von der Geschicht‘.
Wie gelingt es den Wuuzelhausenern, ein Kind auf der Suche nach einer raubkopierten Biografie von Lady Gaga zu stoppen?
Die Welt von Wuuzelhausen ist eine Simulation: Sie zeigt Kindern, was passiert, wenn Ideen gestohlen und Kreative für ihre Arbeit nicht mehr vergütet werden. Sie vermittelt, wie trostlos und falsch eine Welt ohne Ideen wäre. Gemeinsam mit der Privatdetektivin „Cat Protect“ finden die Kinder im Spiel heraus, welchen Wert Bücher, Filme und Bilder für die Bewohner haben und was geschehen muss, damit die kleinen Künstler kreativ sein können: Nämlich, dass sie vergütet werden und geistiges Eigentum geschützt wird. Wir wünschen uns, dass die Kinder diese Zusammenhänge verstehen und dann auf die reale Welt und ihre Künstler wie Lady Gaga übertragen.
Was ist das Ziel Ihres Spiels?
„Cat Protect“ möchte Kinder zwischen acht und zwölf Jahren an das Thema Urheberrecht heranführen. Spielerisch will es vermitteln, wie wichtig kreative Werke für die Gesellschaft sind und welche Verantwortung deshalb jeder Einzelne trägt, der sie kauft und nutzt. Das Spiel will nicht belehren oder nur informieren – im Gegenteil: Die Kinder sollen in der Rolle der Privatdetektivin Cat Protect selbst erleben, wie komplex die Zusammenhänge sind. Sie erfahren dadurch, dass jeder dazu beitragen kann, Urheberrechte zu schützen.
Wie weit sollte eine Cat Protect in der Realität bei der Ahndung der Verstöße gehen können?
Zunächst einmal sollten Personen, die im Internet gegen das Urheberrecht verstoßen, gewarnt werden. Wer jedoch Rechte wiederholt und bewusst verletzt, muss auch mit Bestrafung rechnen. Wir wollen vor allem Kinder und Jugendliche deshalb zukünftig noch viel stärker aufklären, damit sie ein Unrechtsbewusstsein entwickeln und vor die guten Gründe für die Entstehung des Urheberrechtes begreifen.
Die Fragen stellte Daniel Lenz
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