„Die Verleger und Buchhändler stöhnen und ächzen unter den schwindenden Einnahmen bei konstanten Kosten“, fasst Roman Bucheli in der „Neuen Zürcher Zeitung“ („NZZ“) die wirtschaftliche Lage in der Schweiz zusammen.
Er beobachtet, dass viele Buchhändler mittlerweile direkt bei deutschen Barsortimenten in Euro einkaufen, um die Währungsdifferenz zu umgehen. Alle angefragten Schweizer Verlage stimmten überein, „dass sie zum Teil massiv gestiegene Schweizer Umsätze im deutschen Zwischenhandel registrieren“.
Ein heikles Vorgehen, urteilt Bucheli: „Es reduziert zum einen die Umsätze des Schweizer Zwischenhandels, den die hiesige Branche gleichwohl weiterhin als unerlässlich betrachtet. Zum anderen schwächt die Belieferung der Buchhändler aus Deutschland und zu Euro-Preisen die Schweizer Verleger, die nun selbst für ihre im Heimmarkt verkauften Bücher in Euro bezahlt werden und auf dem Wechselkurs-Verlust sitzenbleiben.“
In Anlehnung an die Buy-local-Initiative, die Buchkäufer dazu auffordert, im lokalen Einzelhandel einzukaufen, konstatiert Bucheli: „
Der Aufruf zur Solidarität müsste indessen zuerst an jene Buchhändler gehen, welche die Vorzüge des Einkaufs in Deutschland ebenfalls entdeckt haben. Freilich gilt auch hier: Der Kunde geht dahin, wo er die besten Konditionen erhält. Ob es den Schweizer Zwischenhandel braucht, hängt darum nicht zuletzt von diesem selber ab.“
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