Wie die Bestsellerlisten erhoben werden
Die Bestsellerlisten werden durch elektronische Abfrage in den Warenwirtschaftssystemen buchhändlerischer Verkaufsstellen ermittelt. Im Rahmen der Kooperation SPIEGEL-Bestseller Analytics by media control werden derzeit für die Erhebung der SPIEGEL-Bestsellerlisten Verkaufsdaten aus 6550 stationären und E-Commerce-Verkaufsstellen in Deutschland ausgewertet. Die Verkaufsstellen umfassen Sortimentsbuchhandel (Standort- und Filialhändler), Onlineshops, Bahnhofsbuchhandel, Kauf- und Warenhäuser sowie Nebenmärkte (u.a. Elektrofachhandel und Drogerieketten mit Medienangebot). Jeweils am Montagmittag werden die vorliegenden Verkaufsdaten der Vorwoche ausgewertet.
Die Daten werden täglich in die Datenbank von media control eingelesen. Sie bieten ein sehr genaues Bild des Marktgeschehens und spiegeln die Abverkäufe mit einem geringen Zeitversatz wider.
Um aussagefähige und Orientierung stiftende Bestsellerlisten zu erhalten, werden die Titel nach inhaltlichen Kriterien sowie Buchtypen wie Hardcover, Taschenbuch und Paperback sortiert. Aus der Anzahl der verkauften Exemplare je Titel ergibt sich die jeweilige Reihenfolge in den Rankings.
Welche Bücher für die SPIEGEL-Bestsellerlisten berücksichtigt werden
Für die SPIEGEL-Bestsellerlisten Belletristik und Sachbuch gelten seit 1. Oktober 2012 neu überarbeitete Kriterien. Sie regeln, welche Bücher berücksichtigt werden und auf welcher Liste.
Für die SPIEGEL-Bestsellerlisten Hardcover und Paperback gelten folgende inhaltliche und editorische Anforderungen:
- Es muss sich um eine Original- oder Deutsche Erstausgabe in gedruckter Form handeln.
- Es muss sich um individuell-eigenschöpferische Leistungen handeln.
- Nicht berücksichtigt werden Nachschlagewerke, Kompilationen, Zusammenstellungen bereits veröffentlichter Texte, Schulbücher, Ratgeber (z.B. Kochbücher, Medizinratgeber, Fitnessanleitungen), Reiseführer, Comics sowie Geschenkbücher und Bildbände.
Weitere inhaltliche Kriterien:
- Kinder- und Jugendbücher werden in der Regel nicht berücksichtigt. Wohl aber Bücher, die über die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen hinaus in großem Umfang auch Erwachsene erreichen (All-Age-Titel, mit Altersangabe ab 14 Jahre).
- Humoristische Bearbeitungen von Sachthemen werden (wie bisher) auf den Sachbuch-Bestsellerlisten veröffentlicht, sofern Informations- und Wissensvermittlung klar ersichtlich im Vordergrund steht. Andere Humortitel werden als Belletristik eingruppiert.
- Bei Parallelausgaben desselben Titels (z.B. Jugend- und Erwachsenenausgabe oder Ausgaben mit und ohne Ausstattungsextra) werden die Verkäufe dieser Parallelausgaben zusammengerechnet. Voraussetzung ist, dass es sich bei den addierten Verkäufen um zeitgleich erscheinende Ausgaben mit identischem Inhalt und Format (Hardcover oder Paperback oder Taschenbuch) handelt. In der Liste ausgewiesen wird die häufiger verkaufte Ausgabe.
- Fremdsprachige Ausgaben werden berücksichtigt. Können sich sowohl die deutschsprachige als auch die fremdsprachige Ausgabe platzieren, wird die häufiger verkaufte Ausgabe berücksichtigt.
Für die SPIEGEL-Bestsellerliste Taschenbuch gibt es folgende abweichende Regeln:
- Im Sachbuch-Segment werden auch humoristisch überspitze Berichte, skurrile Zusammenstellungen sowie allgemeine Ratgeber berücksichtigt, jedoch keine Reiseführer, Schul- und Lehrbücher.
- Es werden sowohl Lizenzausgaben (Zweitverwertungen von Hardcover- und Paperback-Ausgaben) als auch Originalausgaben, Deutsche Erstausgaben sowie Neu- und Sonderausgaben berücksichtigt.
Welche herstellerischen Regeln für die SPIEGEL-Bestsellerlisten gelten
Mit den in den vergangenen Jahren stärker aufgefächerten Größen- und Ausstattungsformaten müssen die Zuordnungen auch formal genauer beschrieben werden. Kriterien sind dabei Merkmale, die auch die Zielgruppe der Buchkäufer erkennt.
Im Folgenden sind diese Merkmale als Anhaltspunkte für die Verlage aus Herstellersicht beschrieben.
Hardcover
Eine Hardcover-Originalausgabe oder Deutsche Erstausgabe muss für die SPIEGEL-Bestsellerliste Hardcover neben den inhaltlichen und editorischen Kriterien (s.o.) alle der vier folgenden erfüllen:
- Dreiseitig überstehende Kanten
- Dreiteilige Buchdecke
- Vollflächig verklebte Vorsatzseite 1 und 4
- Offener (freier) Rücken.
Paperback
Eine Paperback-Originalausgabe oder Deutsche Erstausgabe muss für die SPIEGEL-Bestsellerliste Paperback neben den inhaltlichen und editorischen Kriterien (s.o.) die folgenden beiden erfüllen:
- Seitenhöhe mindestens 20,5 cm
- Klappe an Umschlagseiten 1 und 4
Taschenbuch
Für die SPIEGEL-Bestsellerliste Taschenbuch gilt die Faustregel: Alles, was nicht Hardcover oder Paperback ist, ist ein Taschenbuch. Das gilt auch für größere Broschuren, die keine Klappe aufweisen. Bücher mit einfacher Integraldecke werden generell nur auf der Taschenbuchliste geführt.
Welche Regeln für die SPIEGEL-Bestsellerlisten Ratgeber gelten
Die inhaltliche Zuordnung von Buchtiteln in eine der vier Kategorien der SPIEGEL-Bestsellerliste Ratgeber („Essen & Trinken“, „Leben & Gesundheit“, „Hobby & Kreativität“, „Natur & Garten“) folgt in der Regel der Warengruppen-Klassifizierung seitens der Verlage. Eine abweichende Zuordnung von Titeln ist nach inhaltlicher Überprüfung aber möglich, ebenso können Titel anderer Warengruppen einer der Ratgeberlisten zugeordnet werden.
Regeln für weitere Bestsellerlisten
- Bei den manager magazin-Wirtschaftsbestsellern werden nur Hardcover-Titel berücksichtigt. Nicht aufgenommen werden dabei Nachschlagewerke, preisreduzierte Sonderausgaben sowie Fachliteratur.
- Bei Bilderbüchern, von denen es oft verschiedene Ausgaben gibt, wird jeweils die meistverkaufte Ausgabe aufgenommen. Bilderbuchreihen, bei denen die ISBN-Nummer nicht für einzelne Titel, sondern für Themensegmente vergeben wird, bleiben unberücksichtigt.
- In der Bestsellerliste für Kinder- und Jugendbücher werden nur Original- und Erstausgaben aufgenommen. Hiermit soll verhindert werden, dass sich ein Titel sowohl als Hardcover als auch anschließend als Taschenbuch platziert. Klassische Schullektüre wird nicht berücksichtigt. Bei Reihentiteln wie „Harry Potter“ oder „Tintenherz“ wird in dieser Liste jeweils nur der neueste Titel der Reihe im Ranking geführt.
Bestseller im Blick
Hintergrund
Wie Bestseller den Buchmarkt prägen
Wie wird ein Buch zum Bestseller? Was können Bestsellerlisten leisten? Diesen Fragen ist Deutschlandfunk Kultur nachgegangen, und hat dafür auch buchreport-Chefredakteur Thomas Wilking befragt. ... mehr
Bestseller-Historie
Seit 1971 ermittelt buchreport im Auftrag des Nachrichten-Magazins DER SPIEGEL die aktuellen Hardcover-Rankings. Der SPIEGEL seinerseits hat die Bestsellerlisten erstmalig 1961 veröffentlicht.
Seit 1980 erhebt buchreport die Taschenbuch-Bestsellerliste zunächst für die Programmzeitschrift „Gong“, seit 2007 für den SPIEGEL. Diese werden – wie im Hardcover-Segment – nach Belletristik und Sachbuch getrennt ermittelt.
Seit 2002 ist das manager magazin der Namensgeber für die monatlich veröffentlichte Liste der meistverkauften Wirtschaftsbücher.
Seit 2003 erstellt buchreport eine Hörbuch-Bestsellerliste. Von 2010 bis September 2019 wurde sie zusammen mit dem Medienpartner Literatur SPIEGEL veröffentlicht. Seit Oktober 2019 ist das Kulturmagazin SPIEGEL Bestseller der Medienpartner.
Seit 2004 werden die Rankings der Kinder- und Jugendbücher von buchreport erhoben. Das Magazin Dein SPIEGEL ist seit 2010 der Medienpartner dieser Liste. Anfang 2013 wurde die Liste in 4 Top-10-Listen gesplittet, die genauer auf die Leserschaft zugeschnitten sind: Bilderbuch, Kinderbuch bis 9 Jahre, Jugendbuch ab 10 Jahre und Sachbuch.
Seit November 2008 erscheint das Ranking der im Buchhandel meistverkauften DVDs und wird wie die anderen Listen auf SPIEGEL ONLINE veröffentlicht.
Zum 1. Oktober 2012 wurde nach Rücksprache mit Verlagen und Handel mit der Einführung der Paperback-Bestsellerliste den aufgefächerten Größen- und Ausstattungsformaten Rechnung getragen. Bis September 2019 wurde die Liste zusammen mit dem Medienpartner Literatur SPIEGEL veröffentlicht. Seit Oktober 2019 ist das Kulturmagazin SPIEGEL Bestseller der Medienpartner.
Seit Januar 2018 erstellt buchreport monatlich Ratgeber-Bestsellerlisten für die vier Segmente „Essen & Trinken“, „Leben & Gesundheit“, „Hobby & Kreativität“ sowie „Natur & Garten“. Seit Februar 2019 erhielten die Ratgeber-Bestseller ein Branding mit der Medienmarke „SPIEGEL Wissen“.
Mit Erscheinen der ersten Ausgabe des neuen Kulturmagazins SPIEGEL Bestseller Anfang Oktober 2019 wurde für die verschiedenen SPIEGEL-Bestsellerlisten die Systematik überarbeitet. Das Branding der Hardcover-, Paperback-, Taschenbuch-, Ratgeber-, Hörbuch- und DVD-Listen erfolgt seitdem einheitlich mit SPIEGEL.
Die Bestsellerlisten werden durch elektronische Abfrage in den Warenwirtschaftssystemen buchhändlerischer Verkaufsstellen ermittelt, seit 2015 im Rahmen der Kooperation mit media control.