Ausgerechnet die Media-Saturn-Unternehmensgruppe, die in ihren Media Markt– und Saturn-Elektrofachmärkten viel Geld u.a. mit Computern aller Art verdient, war bisher im Internethandel ein unbeschriebener Bildschirm. Um das zu ändern, hat die für offensive Werbung bekannte Holding (aktuell: „Saturn – Geil ist geil!“) jetzt den Online-Shop Redcoon übernommen.
Beflügelt durch die Übernahme nimmt die neue Unternehmenstochter mit Sitz in Aschaffenburg (485 Mitarbeiter, erwarteter Umsatz im Geschäftsjahr 2010/11: 402 Mio Euro) auch Buchkäufer ins Visier: Innerhalb der nächsten zwei Wochen soll das Angebot von gegenwärtig 100.000 auf 1 Mio Titel ausgebaut werden, erklärt das Unternehmen auf Anfrage von buchreport. Die Katalogdaten bezieht der Internethändler derzeit ausschließlich von KNV, außerdem gebe es Gespräche über eine Kooperation mit Libri.
Im umkämpften Online-Buchhandelsmarkt will das 2003 gegründete Unternehmen, das an seine 3 Mio Kunden in zehn Ländern bisher vor allem Elektrogeräte verkauft, schnell eine große Nummer werden: Nach Abschluss der Sortimentserweiterung soll eine groß angelegte Marketingaktion mit Internet- und Print-Werbung starten. Mit Versandkostenfreiheit umwirbt Redcoon die Internet-Buchkäufer schon jetzt.
Aus der Konzernverwandtschaft mit den großen Ketten Saturn und Media Markt wird der Onliner dabei erst einmal kein Marketing-Kapital schlagen: Als unabhängige Tochtergesellschaft stehe Redcoon auch in Zukunft in Konkurrenz zu den (ebenfalls am Markt konkurrierenden) Handelsketten, heißt es aus Aschaffenburg.
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