Die französische Multimedia-Kaufhauskette Fnac plant den Einstieg in den Einzelhandel in Bahnhöfen und Flughäfen. Buch-Chefin Marie-Pierre Sangouard wird die Offensive nicht mit begleiten, sie muss im Sommer ihren Hut nehmen.
Wie die Zeitschrift „Livres Hebdo“ berichtet, verbündet sich die Fnac mit Lagardère Services. Die Lagardère-Tochter ist auf den Vertrieb von Druckmedien (Presse, Bücher) und Reisebedarf im im reiseaffinen Einzelhandel (Bahnhöfe, Flughäfen und U-Bahnstationen) spezialisiert. Die Geschäfte sollen mit kleiner/gleich 350 qm für Fnac-Verhältnisse klein ausfallen; die Allianz will sowohl in Frankreich als auch Spanien an die Gleise und Gates vorstoßen.
Bis dato hatte sich Lagardère Services mit dem größten Fnac-Wettbewerber, den Virgin Megastores aus Großbritannien, verbündet, der große Medienläden in Frankreich, Großbritannien, USA, Griechenland und Japan unterhält. Anfang 2008 verkaufte Lagardère Services 80% seiner Anteile an Virgin Megastore an Butler Capital Partners.
Währenddessen setzt Fnac-Chef Alexandre Bompard den personellen Umbau an der Konzernspitze fort. Seit dem Jahreswechsel wurden Jean-Pierre Champion (neuer Generaldirektor statt Fabien Sfez), Laurent Glépin (Kommunikationschef) und Dominique Brad (Personalchef, kommt für Isabelle Saviane) befördert. Jetzt tritt offenbar auch ein neuer Chef fürs Bücher-Geschäft an. Laut „Livres Hebdo“ muss Marie-Pierre Sangouard, die seit 2008 in diesem Bereich federführend war, noch im Sommer gehen.
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