Amazon stößt mit den eigenverlegerischen Aktivitäten auf Widerstand im Buchhandel. Eine Allianz mit Houghton Mifflin Harcourt soll die Türen ins Sortiment öffnen.
Nach einer Pressemitteilung (hier) HMH gründet ein neues Imprint (New Harvest, übersetzt etwa: „Neue Ernte“), das ausschließlich mit den Print-Ausgaben der Amazon-Imprints gespeist werden soll; die digitalen Ausgaben sollen weiter exklusiv bei Amazon erscheinen. Der Verlag soll den Vertrieb der Titel in Nordamerika übernehmen.
Laut „PW“ hatte Amazon bislang große Probleme, mit den Print-Ausgaben im Buchhandel zu landen – einerseits offenbar, weil der Vertrieb über die Konzerntochter Brilliance Audio zu schwachbrüstig war, andererseits, weil viele Sortimenter nicht erpicht darauf waren, die Amazon-Titel ins Regal zu nehmen. Barnes & Noble habe dies davon abhängig gemacht, dass Amazon die Exklusivität beim Vertrieb der E-Book-Ausgaben aufgibt.
Der Schulterschluss von Amazon und HMH ist nicht neu. Im Frühjahr 2011 sicherte sich HMH das Recht, die Paperback-Ausgaben von zehn Amazon-Encore– (auf englischsprachige Debütanten fokussiert) und Crossing– (englischsprachige Übersetzungen fremdsprachiger Bücher) Titeln im Print zu verlegen. HMH zeigt sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis – und verweist besonders auf den Erfolg eines Deutschen: Oliver Pötzsch mit seinem Titel „The Hangman’s Daughter“. Amazon hatte sich die Rechte an der englischen Übersetzung des bei Ullstein erschienenen Romans „Die Henkerstochter“ gesichert und via Kindle Store in kurzer Zeit mehr als 100.000 E-Books verkauft.
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