Kurz nachdem sich Google mit französischen Verlagen auf die Verwertung von urheberrechtlich geschützten, aber vergriffenen Büchern geeinigt hat (hier mehr), hat das US-Unternehmen in Deutschland den E-Book-Vertrieb gestartet. Mit an Bord sind laut Google Hunderte Verlage, darunter Springer Science+Business Media, Random House (Blanvalet, DVA, Goldmann, Heyne), Lübbe, CH Beck, Hoffmann & Campe und Klett-Cotta, außerdem Münchner Verlagsgruppe, Epubli, GRIN, Walhalla and Gmeiner. Bonnier– und Holtzbrinck-Verlage sind nicht im Store vertreten.
Zu den Autoren gehören Bestseller-Garanten wie Charlotte Link, Siegfried Lenz, Andrea Maria Schenkel, Wolfgang Hohlbein und Richard David Precht. Insgesamt seien hunderttausende deutschsprachige Titel im Programm, zusammen mit internationalen und gemeinfreien Titeln umfasse das Programm über 2 Mio Titel.
In der Praxis ist das Angebot aber dürftig, wie auch die Kollegen von SPIEGEL ONLINE schreiben: Von 20 Romanen und Sachbüchern aus den aktuellen Top-Ten der SPIEGEL-Bestsellerliste seien bei Google nur sechs Werke als E-Book erhältlich. Zum Vergleich: Amazon und Libreka hätten 15 von 20 Bestseller als E-Book-Ausgabe, Apple sogar 18 der 20 Bestseller.
Erwartet worden war der Deutschland-Start allerdings schon viel früher: Nachdem die fürs Frühjahr 2011 avisierte Ausweitung nach Europa verschoben wurde, hatte Google-Manager Santiago de la Mora im Interview mit buchreport.de zur Buchmesse 2011 (siehe unten) aufs Tempo gedrückt und den digitalen Büchervertrieb in Kontinentaleuropa bis Ende des gleichen Jahres angekündigt – die Premiere in Deutschland schien nah. Doch erst im Mai 2012 folgte das nächste Signal, und zwar aus Italien, wo der US-Konzern über seinen Multimedia-Shop „Google Play“ (inzwischen in 190 Ländern verfügbar) seitdem ebenfalls rund 2 Mio E-Books anbietet. An Bord sind große italienische Verlage wie Mondadori, Einaudi, Rizzoli und Feltrinelli.
Auf Anfrage von buchreport, warum sich der Deutschland-Start verzögert habe, erklärte de la Mora heute, es sei eben schwieriger, eine offene Plattform zu starten (Subtext: als eine geschlossene wie bei Apple).
Im Gegensatz zu Apple – das Unternehmen bedient nur die eigene iOS-Plattform – setzt Google darauf, dass die Leser ihre Bücher auf möglichst vielen Geräten und Plattformen lesen können:
- auf der Google Play-Website
- in den Google Play-Apps, die auf Android-Handys und -Tablet-PCs sowie iPhones und iPads installiert werden können.
- auf rund 80 E-Readern (Download im PDF- oder Epub-Format).
Hi…Jürgen Schulze!
Drin is gut…aber…Bücher VERKAUFEN ist besser!
Na, endlich, wurde auch Zeit.
Die letzten Wochen war ich ja nur noch damit beschäftigt zu schauen, ob der deutsche Markt endlich aktiviert wird.
Und meine Bücher sind auch schon drin 🙂