Barnes & Noble hat seine Expansionspläne konkretisiert. In einem Bericht für die US-Börsenaufsicht SEC kündigt der größte US-Buchfilialist an, den „Nook“-E-Book-Shop im Laufe der kommenden zwölf Monate in zehn Ländern starten zu wollen. Auf dem Heimatmarkt kontrolliert B&N nach den jüngsten Schätzungen rund ein Viertel des digitalen Buchmarkts.
Noch bis zum Weihnachtsgeschäft wolle man außerdem einen Vertrag oder mehrere Verträge zum Verkauf der hauseigenen Nook-Reader im Ausland unterzeichnen, erklärt CEO William Lynch in dem Dokument. Die Pläne sind nicht neu: In Berlin ist B&N bereits mit einer Dependance an den Start gegangen, die offenbar Allianzen sondieren soll. In Großbritannien wollte B&N ursprünglich mit Waterstones anbandeln, wurde dann aber von Amazon ausgestochen. In den Niederlanden will B&N gerüchteweise im Schulterschluss mit dem Buchlogistiker Centraal Bookhuis einen niederländischen E-Book-Shop eröffnen.
Weitere Details aus dem SEC-Bericht:
- Zum 28. April hätten 533 B&N-Mitarbeiter im Nook-Geschäftsbereich gearbeitet.
- Im Geschäftsjahr 2013 wolle man 175 Mio Dollar (2012: 163 Mio Dollar) investieren, hauptsächlich in den Digitalbereich, daneben aber auch neue Filialen sowie die Renovierung bestehender Filialen.
- Die gestiegenen Umsätze auf vergleichbarer Fläche im Geschäftsjahr 2012 führt B&N vorwiegend auf den Ausbau der Non-Book-Sortimente (u.a. Nook-Reader und -Zubehör, Spiele und Geschenke) zurück.
- Der Medien-Anteil an den Gesamtumsätzen liegt bei 66%, Tendenz sinkend (2011: 70%).
Im Juni, im Vorfeld der Ausgliederung des „Nook“-Geschäfts in ein Joint-Venture mit Microsoft, hatte B&N erstmals separate Zahlen für die E-Book-Sparte vorgelegt. Fazit: Der Bereich wuchs im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich – bleibt insgesamt aber defizitär und, wie das letzte Quartal zeigte, volatil.
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