Der Vorwurf des Plagiats trübt den Erfolg von Martina Gercke: Die im Selbstverlag berühmt gewordene Autorin soll von ihren Kollegen abgeschrieben haben – u.a. von Ildiko von Kürthy, Sophie Kinsella und Kerstin Gier. Jetzt drohen rechtliche Konsequenzen.
Die plagiierten Inhalte wurden von Lesern ausfindig gemacht, die im Amazon-Forum und in Rezensionen auf die Parallelen zu anderen Werken aufmerksam machten. Der Vorwurf: Gercke soll sowohl sich für „Champagnerküsschen“ als auch für den Nachfolger „Holunderküsschen“ bei anderen Autoren bedient haben. Belegt wird dies durch zahlreiche nahezu gleichlautende Textpassagen (hier eine Auswahl).
Die Leser machten den Goldmann-Verlag, dessen Autorin Sophie Kinsella besonders betroffen scheint, auf den Plagiatsverdacht aufmerksam. Die Random-House-Tochter erwirkte daraufhin am 29. November einen sofortigen Lieferstopp für die E-Books bei Amazon und die gedruckte Ausgabe des mvg Verlags. Letzterer hatte die Autorin unter Verlag genommen, nachdem sie auf eigene Faust im Selfpublishing-Programm von Amazon reüssierte. Random House will nun Strafanzeige wegen vorsätzlicher Urheberrechtsverletzung stellen und Schadenersatz von Martina Gercke verlangen.
Dies ist nicht der erste Plagiatsverdacht im Selfpublishing-Sektor:
- Anfang des Jahres wurde aufgedeckt, dass sich einige „Autoren“ bei gemeinfreien Werken bedienen und diese über Selfpublishing-Portale als eigenschöpferische Leistung verkaufen. Amazon hat daraufhin strengere Regeln für selbstpublizierende Autoren festgesetzt (hier mehr).
- Vor wenigen Monaten löste eine andere Form des Plagiats einen Sturm der Empörung aus: Die Bestsellerautoren John Locke und RJ Ellory sollen Rezensionen und Besprechungen zu ihren Werken gefälscht zu haben (hier mehr).
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