Suhrkamp: Hans Barlach „vollumfänglich gescheitert“
In ihrer Meldung holt die Geschäftsführung (deren Vorsitz Mehrheitsgesellschafterin Ulla Unseld-Berkéwicz innehat) zum Rundumschlag gegen Barlach aus: Seine Medienholding habe das Schutzschirmverfahren, die Eigenverwaltung und die Eröffnung des Insolvenzverfahren mit einer Vielzahl von Klagen und Anträgen zu verhindern gesucht – sei mit der Entscheidung der Richterin aber jetzt „vollumfänglich gescheitert“. Noch vor wenigen Wochen hatte Barlach erklärt, dass kein Insolvenzgrund mehr vorliege.
Durch die Änderung der Rechtsform werde der „insolvenzauslösende Gesellschafterstreit das operative Geschäft des Verlags nicht länger beeinträchtigen können“, heißt es weiter aus Berlin. Zukünftig werde ein Vorstand – kontrolliert von einem durch die Aktionäre gewählten Aufsichtsrat – eigenverantwortlich handeln.
Außerdem soll der von Suhrkamp abhängige (und ebenfalls insolvente) Insel Verlag Tochtergesellschaft des Verlags werden.
Ulla Unseld-Berkéwicz und Hans Barlach bleiben Gesellschafter
Die Gesellschafterstellung der Siegfried und Ulla Unseld Familienstiftung (61%) und der Medienholding AG (31%) werde durch den Formwechsel nicht berührt. Die Gesellschafter blieben als Aktionäre wie bisher am Verlag beteiligt. Ihre Mitwirkungs- und Einflussrechte ergeben sich künftig aus dem Aktienrecht.
Sofern ein Gesellschafter an dem umgewandelten Verlag nicht mehr beteiligt sein möchte, sehe der Insolvenzplan ein Abfindungsangebot vor – eine Einladung an Barlach, sich aus dem Verlag zurückzuziehen. Der Gesellschafter könne die Aktien an die Gesellschaft oder – mit Zustimmung des Verlags – an einen Dritten zu übertragen.
Wer hätte das vor 20 Jahren gedacht….. trauriges Schauspiel.