Es gibt eine ganze Reihe namhafter US-Autoren, die aus ihrer Sympathie für den Buchhandel und ihrer Abneigung gegen die zunehmende Monopolstellung von Amazon kein Hehl machen. Jonathan Franzen sorgte dieser Tage für Aufsehen, weil er Jeff Bezos in einem „Guardian“-Interview mit einem der vier apokalyptischen Reiter verglichen hat. Für noch größere Schlagzeilen sorgte am Montag die Ankündigung von James Patterson, für amerikanische Indie-Buchhändler aus eigener Tasche 1 Mio Dollar lockerzumachen.
Im Frühjahr hatte James Patterson bereits mit ganzseitigen Anzeigen u.a. in der „New York Times“ und in „Publishers Weekly“ für Aufsehen gesorgt, in denen er sich vehement für das gedruckte Buch, den stationären Buchhandel und Bibliotheken stark gemacht hatte. Die von ihm ebenfalls eingeforderte staatliche Unterstützung dürfte nach dem kürzlichen Auftritt von US-Präsident Barack Obama in einem Logistikcenter von Amazon eher unwahrscheinlich sein, was den Bestsellerautor zusätzlich zu seinem spektakulären Griff ins Portemonnaie animiert haben mag.
Angesichts von rund 1600 Mitgliedsbuchhandlungen unter dem Dach der American Booksellers Association sind 1 Mio Dollar zwar kaum mehr als eine symbolische Geste, doch der gewiefte Marketingmann Patterson weiß um die Öffentlichkeitswirkung seines generösen Angebots. Ganz abgesehen von der Imagewerbung, die damit auch verbunden ist.
Wie das Geld verteilt wird, ist noch offen, aber Patterson hat auf seiner Homepage für Interessenten eine Microsite eingerichtet. Dort kann sich registrieren, wer zwei Bedingungen erfüllt:
- Er/Sie muss nachweislich eine eigene Buchhandlung besitzen.
- Die Buchhandlung muss über eine Kinderbuchabteilung verfügen.
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