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Bescheidenheit auf der Bastei

Als Erfolg wertet Bastei Lübbe die Platzierung ihrer Aktien – und verweist auf ein schwieriges Marktumfeld. Doch zufrieden können die Kölner Verlagsstrategen mit der Aktien-Emission nicht sein. Nur rund die Hälfte der erhofften Summe kann der Verlag von Aktionären einsammeln.
Statt der ursprünglich angepeilten 58,3 Mio Euro erzielt Lübbe ein Bruttoplatzierungsvolumen von nur 30 Mio Euro – genau so viel, wie die Unternehmensanleihe vor zwei Jahren eingebracht hat. Der Bezugspreis der Aktie lag bei 7,50 Euro und somit am unteren Ende des (schon korrigierten) Preis-Korridors von 7,50 Euro bis 9 Euro (ursprünglich angepeilt: 9 bis 11 Euro).
Platziert wurden insgesamt 4 Mio Stückaktien, davon stammen 3,3 Mo Aktien aus einer Kapitalerhöhung, die das Grundkapital von 10 Mio Euro auf 13,3 Mio Euro erhöhen sollen.
Wie der Verlag berichtet, sei die Resonanz der institutionellen Investoren bei der zweiwöchigen Roadshow in zahlreichen europäischen Städten groß gewesen. Die Aktionäre kämen aus Deutschland, Österreich und Luxemburg. Der Handel der Aktie soll am 8. Oktober im Prime Standard an der Frankfurter Börse starten.

Angesichts der reduzierten Erlöse aus dem Börsengang muss der Verlag seine Investitions-Planungen korrigieren. Bei der Präsentation der Eckdaten für den Börsengang hatte der Vorstand zunächst folgende Investitionsstrategie vorgelegt:

  • Ausbau der Bestsellerriege: Bastei Lübbe ist konjukturell stark abhängig von den Bestseller-Schwergewichten Dan Brown und Ken Follett. Wenn keine Neuerscheinungen kommen, geben auch die Erlöse deutlich zurück. Für den Poker um teure Lizenzen für Spitzentitel mit internationalem Kaliber will Lübbe künftig bis zu 15 Mio Euro locker machen. 
  • Neue Unternehmen und Know-how: Für das forcierte Bespielen der multimedialen Klaviatur (Film, Game) werden womöglich weitere Töchter ins Boot geholt. Auch dafür sollen bis zu 15 Mio Euro bereitgestellt werden.
  • Impulse für digitale Formate: Den sich „hochinteressant entwickelnden“ Bereich der digitalen Produkte und Serienformate sollen laut Schierack „bis zu 5 Mio Euro“ weiter beflügeln.

Kommentare

2 Kommentare zu "Bescheidenheit auf der Bastei"

  1. Es ist doch ein Ereignis, dass der Bastei Lübbe Verlag an die Börse springt.
    Man kann nur Glück wünschen und hoffen, dass auch alles so eintrifft, wie es sich dieser Verlag auch wünscht.
    Prognosen lassen sich da jetzt nicht ziehen.

  2. Klingt depressiv.

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